Doctor Who – Season 7 (oder 33?)
Das schöne am Herbst: Der Besuch vom Doktor! Dieser wunderbar verschrobene außerirdische Zeitreisende, der britischer ist als Queen, Tee und Shortbread zusammen erlebt nun schon seit fast 60 Jahren Abenteuer zwischen Raum und Zeit.
In der ersten Folge von Staffel 7 (oder 33, wenn man die Staffeln vor dem Relaunch 2005 dazuzählt) trifft der Doktor seine alten Erzfeinde, die Daleks wieder. Für Whoniverse-Unkundige seien diese außerirdischen Mutanten-Cyborgs kurz erklärt: In kegelförmigen Kampfrüstungen reisen sie durch Raum und Zeit, um nicht-dalek-Leben auszulöschen, begleitet von metallisch-schrillen „Exterminate! Exterminate!“-Rufen. Oder wie es in der Titanic-Humorkritik heißt: Nazis in Dosen. Nur milliardenmal charmanter.
In „Asylum of the Daleks“ wird der Doktor von den Daleks entführt, um sich ihrer planetenweiten Irrenanstalt anzunehmen. Zusammen mit dem Ehepaar Pond (der Doktor wird fast immer von Companions begleitet, die meistens aus der Gegenwart und aus England stammen – perfekte Identifikationsfiguren für die BBC-Zuschauer) muss er sich auf den Planeten begeben: Ein abgestürztes Raumschiff hat das Kraftfeld um den Planeten beschädigt und die Insassen stehen kurz vor dem Ausbruch.
In der zweiten Folge „Dinosaurs on a Spaceship“ wird der Doktor von der Indischen Weltraum-Agentur des Jahres 2367 zu Hilfe gerufen: Ein riesiges, uraltes Raumschiff droht auf die Erde zu krachen. Zusammen mit den Ponds (inklusive Vater/Schwiegervater), Königin Nofretete und einem Großwildjäger aus dem Jahr 1902 erkundet der Doktor das Raumschiff, das von Dinosauriern und sich kebbelnden Robotern bevölkert ist.
OK, das ist nicht Shakespeare. So gut wie jede Episode der Serie besteht aus hysterischen Verfolgungsjagden, fast schon magischer Technik, einer Mischung aus Schrecken und Action (beides immer noch kindgerecht) und Plotlöchern vom Ausmaß kleiner Sonnensysteme. Trotzdem ist Doctor Who ungemein charmant, unterhaltsam und dermaßen phantasievoll, dass die Folgen einen atemlos zurücklassen. Wer ein bisschen englisch kann, sollte sich um die neue Staffel bemühen.