Alles rosa von Maurizio Onano
Im Comic-Büchlein Alles rosa , erschienen im Jaja Verlag, zeigt Maurizio Onano eine Welt, in der Geschlechterklischees einmal auf den Kopf gestellt werden und sehr absurd erscheinen.
Was stimmt denn nicht mit diesem Jungen?
David ist kein gewöhnlicher Junge. Er möchte gerne draußen spielen, Hosen tragen und Feuerwehrmann werden. Aber das darf er nicht. Das dürfen in Alles rosa nämlich nur Mädchen. Schon seit seiner Geburt musste penibel darauf geachtet werden, dass auch alle erkennen, dass er ein Junge ist. „Sonst verhält man sich falsch und fasst einen Jungen zu grob an, sagt Papa.“ Und da Jungs auch nicht schmutzig werden sollen, verbringt David seine Tage im Kindergarten mit Malen statt Toben. An Karneval trägt er dann das falsche Kostüm, versteht nicht, warum er keine Autos geschenkt bekommt und, dass er Mathe kann, ist irgendwie komisch.
Was stimmt denn nicht mit mir?
Maurizio Onanos Debüt Alles rosa erscheint nun als Hardcover, nachdem die erste Auflage im Softcover bereits vergriffen ist. Zu recht. Denn der Zeichner, dessen Nachfolger Oma Herbert ebenfalls gesellschaftskritische Themen aufgreift, erzählt in wenigen, dafür aber eindrücklichen Bildern wie verkehrt eine Welt wäre, in der die Geschlechter- und Rollenklischees umgekehrt funktionieren würden. Und somit eigentlich jetzt schon ist. Denn warum sind Farben an ein Geschlecht gebunden? Wieso sind Berufe manchen Menschen vorbehalten? Und warum dürfen sich Kinder eigentlich nicht frei entfalten? Ein kleines, feines Werk, welches hoffentlich noch viele Auflagen erleben und in vielen Familien Einzug erhalten wird.