Assassin’s Creed Valhalla
Ein Gastbeitrag von Saki.
Assassin’s Creed Valhalla ist tatsächlich der erste Teil, den ich aus der Assassin’s Creed-Reihe spiele. Wieso? Eine gute Frage! Meine wachsende Leidenschaft für Stealth-Games hat wohl für den Blick auf die Assassin’s Creed-Reihe den Grundstein gelegt. Aber nur mit Grundsteinen baut man bekanntermaßen kein Haus, also hat die Wikinger-Thematik letztlich den Ausschlag gegeben. So hat bei mir das Dreamworks-Meisterwerk Drachenzähmen leicht gemacht mein Interesse an den rauen Nordleuten schon seit 2010 geweckt. Dadurch konnte ich Assassin’s Creed Valhalla eine Chance geben und mit der aktuellen Vikings-Staffel von Michael Hirst auf Netflix offenbart sich ebenfalls breites Interesse an der Wikingerfolklore in der Gesellschaft.
Assassin’s Creed Valhalla – neu wie alt?
Assassin’s Creed Valhalla, der zwölfte Teil der Hauptserie dieses Rollenspielgiganten, startet in den ersten Minuten ruhig und gemächlich. Diesmal in den kalten Landen Norwegens mit etlichen schneebedeckten Bergen.
Es dauert allerdings nicht lange, bis Assassin’s Creed Valhalla bombastisch Fahrt aufnimmt. Mit Eivor als unserem Avatar legt uns Ubisoft einen selbstbewussten Charakter vor, der Unmengen Spielspaß bietet, während wir uns eine neue Heimat im angelsächsischen England erschließen und aufbauen müssen. Ob männlich oder weiblich ist nur eine Frage im Animus.
Fest steht, dass es ganz besonders atemberaubend ist, auf die höchsten Berge zu klettern und endlos weite Landschaften zu überblicken. Und auch die Dörfer und Städte bergen wunderschöne Details in sich, die es von den Turmspitzen zu entdecken gilt.
Assassinen und brachiale Wikinger?
Im ersten Augenblick mag diese Kombination vielleicht unpassend wirken, denn die kriegshornblasenden Wikinger sind nicht gerade für ihre leisen Attentate bekannt. Man darf jedoch nicht unterschätzen, was für eine Abwechslung dieses Konzept bietet. Du bist heute mal ungeduldiger unterwegs und willst nicht warten, bis der Wachposten sich mal wieder umdreht? Na dann, ins Kriegshorn geblasen und die Quest wird auf die Wikingertour gelöst. Alles kein Problem, denn bei den meisten Aufgaben entscheidest du selbst, welchen Lösungsansatz du verfolgen möchtest und nicht das Spiel.
Auch die in die Thematik passenden Minispiele, weben sich perfekt in die Atmosphäre der Welt. Ich zumindest war der ganzen anstrengend komplizierten Kartenspiele, zuletzt Gwent in der The Witcher-Reihe, leid und freue mich auch viele Runden Örlög, ein Würfelspiel. Dazu kommen Wetttrinken und das Spottstreiten, die ebenfalls erfrischende Minispiele sind.
Assassin’s Creed Valhalla gibt uns also die Freiheit, zu entscheiden, wie wir seine große Welt erkunden wollen.
Assassin’s Creed Valhalla – technisches Ragnarök
Und trotz des ganzen Lobs, ist die Technik hinter Assassin’s Creed Valhalla oft genug haarsträubend. Eivor führt eine spannende Diskussion, bis er/sie abbricht und nach wenigen Sekunden weiterredet, genauso der Gesprächspartner und der Spieler bleibt außen vor, weil die Soundspuren sich überlagern.
Mal eben von Baum zu Baum springen? Die Engine war sich sicher, ich wollte mich in die Tiefe stürzen. Schnell noch ein Attentat an der Wache? Die Engine fand es logischer eine leichte Attacke auf die Wache und den unschuldigen Bürger daneben auszuführen.
Du möchtest mit deinem Loveinterest eine Runde Örlög spielen? Warum nicht einfach nur etwas herumglitchen und Assassin’s Creed Valhalla so crashen lassen, das in diesem Spielstand das Speichern überhaupt nicht mehr möglich ist.
Was in den ersten beiden Beispielen auch einfach nur leicht nervig sein kann – „Worum geht es jetzt genau?“ Oder „Bin ich wirklich so unfähig?“ –, da die meisten dieser Balanceakte in moderater Höhe stattfinden, ist es beim letzten Beispiel gefährlich frustrierend, sollte man zuvor nicht noch gespeichert, bzw es nicht früh genug bemerkt haben. Und dabei spreche ich hier nur über die Playstation 4 Version, bei der keine ganzen Spielstand-Crashes bekannt sind.
Zum Glück gibt es Updates, die auch zügig von Ubisoft geliefert wurden und einige der fatalen Bugs korrigieren. So darf jetzt also jeder selbst entscheiden, ob er sich der Atmosphäre hingeben will, ohne das Assassin’s Creed Valhalla uns herausschmeißt.
Assassin’s Creed Valhalla – Fazit
Assassin’s Creed Valhalla ist also, inzwischen, ein solides Spiel mit viel Atmosphäre, in das ich schon so einige Stunden Spielzeit gesteckt habe und auch noch kein Ende sehe. Die gemäßigten Lande Englands sind angenehm zu bereisen, die eisigen Schneelandschaften Norwegens eine wunderschöne Herausforderung und sogar Asgard dürfen wir besuchen.
Ubisoft packt hier zwar einmal mehr seine Formel für Sammelaufgaben und kleine Ereignisse aus, aber wer damit nicht viel anfangen kann, darf diese auch getrost ignorieren. Die Story führt uns auch von selbst zu den meisten Schätzen. Und auch wenn einige der sogenannten Weltereignisse nicht an viele Nebenquests von The Witcher 3 heranreichen, sind sie durchaus liebenswert, kurios und spannend.
Während des Spielens setzt sich in mir nur der Gedanke fest, dass ich Lust habe, fern der verwirrend und doch passenden Wikinger-Assassinen Mischung, über die Dächer einer italienischen Stadt der Renaissance zu balancieren oder vielleicht einmal London im viktorianischen Zeitalter zu durchstreifen. Aber ist das etwas Schlechtes? Ich denke nicht!
Fischpott-Disclaimer: Ubisoft hat uns ein kostenfreies Muster zur Verfügung gestellt.
Kommentare
Assassin’s Creed Valhalla — Keine Kommentare
HTML tags allowed in your comment: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>