Cooties
Elijah Wood macht jetzt auch Kinderfilme. Nicht für, aber mit Kindern ist die Horrorkomödie Cooties, in der sich der kleine Charakterdarsteller einer zombifizierten Grundschulrotte entgegenstellen muss.
Der erste Arbeitstag des Aushilfslehrers Clint (Wood) ist ein Alptraum. Zuerst nimmt kein Kollege den Möchtegern-Horrorschriftsteller für voll, dann bricht in der Fort Chicken Elementary ein tödliches Virus aus – die titelgebenden Cooties.1 Nach dem Verzehr eines verseuchten Chickennuggets mutiert die blondbezopfte Shelly (Sunny May Allison) zum fleischfressenden Horrorgör und steckt prompt ihre Mitschüler, darunter den wunderbar benamten Klassenkameraden Patriot („I was born on September 11th.“, Cooper Roth) an. Im Nu haben die kleinen Monster den Vizerektor zerfleischt und Clint verbarrikadiert sich zusammen mit den anderen Erwachsenen im Lehrerzimmer. Erste Fluchtpläne scheitern und die katastrophale Situation wird immer brenzliger.
Gestörte Lehrer, blutrünstige Kinder
Cooties lebt von zwei Elementen. Nummer Eins ist das Figuren-Ensemble. Das sind so seltsame Gestalten wie der arrogante Sportlehrer Wade (Rainn Wilson), der sozial unterkompetente Doug (Leigh Whannell) oder Redneck-Tussi2 und Palin-Lookalike Rebbekah (Nasim Pedrad). Letztere weist Clint beim ersten Gespräch gleich darauf hin, dass sie einen Rape-Button am Gürtel trägt, der bei unangemessenen Verhalten sofort gedrückt wird, damit die Polizei anrückt. Natürlich gehört zum Lehrercast auch die nette blonde Lucy (Alison Pill), die mit Wade verlobt aber auch die Jugendliebe von Clint ist. Dieser durchgeknallte Haufen3 wird mit Zombiekindern konfrontiert, die nicht schlurfend und gefühllos, sondern flink und gemein sind. Daraus erwächst jede Menge schwarzer Humor, womit wir auch schon bei Element Nummer Zwei sind. Wenn die lieben Kleinen auf ihre Helikoptereltern losgehen, schwingt sogar ein leichter satirischer Subtext mit. Trotz ordentlich Gore und Splatter hält sich Cooties sogar etwas zurück, die eine oder andere Szene hätte ein Peter Jackson sicher noch bösartiger inszeniert.
Wer auf seltsame Typen, Nerdhumor („Oh, you’ll sneak around, huh? Sneak around like a little Hobbit.“ zu Elijah Wood), Splatter und seichte amerikanische Satire steht, wird bei Cooties voll bedient. Wer lieber einen echten Kinderhorror4 sehen will, dem empfehle ich stattdessen Ein Kind zu töten … von 1976.
Disclaimer: Fischpott hat die DVD zu Rezensionszwecken erhalten.