Danger Park – Tödliche Safari
Wir waren auf diesem Blog zwar schon auf Safari – tödlich war die aber nicht. Der Titel Danger Park – Tödliche Safari teast zumindest an, dass es bei M. J. Bassetts neuestem Streich einen etwas anderen Verlauf geben könnte. Immer noch traumatisiert von ihrem letzten Werk (Rogue Hunter) wagten wir uns dann aber doch in den kenianischen Busch. Was soll schon bei einer total sicheren Fotosafari in einem Nationalpark schiefgehen? Eine Menge, soviel sei vorab verraten.
Flop 5 hofft auf Big 5
Die Halsey-Family (Vater Jack, Mutter Lauren, Tochter Zoe, Sohn Noah und im Schlepptau Zoes Freund Billy) sind gemeinsam auf Urlaub. In Kenia, um dort neben viel Erholung auch ein wenig Thrill mitzunehmen. Was man halt so mitnehmen kann in einem durchorganisierten Touri-Trip, wo man in einer schicken Lodge wohnt. Abends von den Einheimischen bespaßt wird. Auch mal Rauschkraut vom Busch direkt vor dem Schlafzimmer nascht. Letzteres tun jedenfalls Zoe und Billy. Billy nervt dabei schon von der ersten Filmminute echt hart. Die fürs Casting Verantwortlichen wollten offenbar jemanden, der his hems worth ist. Im Gegensatz zum Chris ist der Billy aber nicht wirklich lustig. Egal, die Big 5 der Wildnis will von unserer Flop 5 vor die Kamera gekriegt werden, mit oder ohne Billy.
Danger Park – Tödliche Safari – Danke Daddy!
So gefährlich wäre die Safari aber gar nicht, wenn nicht, ja, wenn nicht Daddy Cool ohne Registrierung und abseits der erlaubten Route unterwegs wäre. Immerhin wurde der Exxon-Mitarbeiter gerade frisch beurlaubt (wegen eines kleinen Lecks in der Pipeline) und muss somit Dampf ablassen. Außerdem macht er sich Sorgen um seinen homosexuellen Sohn und mag verständlicherweise Billy nicht besonders. Aber Zoe ist auch der Knaller, hat so Glastrinkflaschen in einem Körbchen dabei und nölt rum, als Jack mit Plastikflaschen ankommt. Die bringt er dann zurück, OHNE Ersatz zu besorgen. Diabetikerin Lauren braucht dafür regelmäßig Insulin und Noah kann keine Autos mit Schaltgetriebe fahren. Muss er aber auch nicht, denn ziemlich schnell geraten sie an ein ausgewachsenes Rhino. Big 5 – Rhino – Check!
Keiner lacht so gut wie Hyänen
Ich glaube, das hatte Tom Hanks in Schlaflos in Seattle auch schon gewusst. Und Hyänen kommen direkt nach dem Rhinoüberfall aus dem Busch. Das Auto ist natürlich geschrottet und Jack hat etwas mehr als nur eine Fleischwunde abbekommen. Wie kleine miese Raptoren umkreisen die Hyänen die Pechfamilie. Die ist inzwischen dabei, den Vater als dick1 zu bezeichnen, Taschengeld zu kürzen oder zu überlegen, wie man am besten schnell stirbt. Handyempfang ist natürlich auch mau, die Glaswasserflaschen und die Insulinspritze … ach, ihr wisst sicher, was damit passiert ist. Billy und Noah machen sich jedenfalls auf den Weg. Zu einem Hügel. In der Nähe. Dort lauert dann der nächste der Big 5.
Danger Park – Tödliche Safari – es steigert sich
Ich muss gestehen, Danger Park – Tödliche Safari wurde ab dem zweiten Drittel besser und hat danach sogar richtig gut unterhalten. Davor war es teilweise nervig, klischeebehaftet und vorhersehbar. Das hat auch unterhalten, aber eher auf so trashige Art. Wenn dann gegen Ende die nur aus Frauen bestehende Anti-Wilderer-Einheit zuschlägt, kommt richtig Freude auf. Auch wenn die Frauen nicht wie in den C-Movies aus der Videothek in den 80ern nur im Bikini und Patronengurt aufschlagen. Wäre hier auch unpassend, hätte mich aber auch nicht groß gestört. Außerdem gibt es im Abspann noch die Moralkeule über die Problematik Wilderei. Aber recht hat man damit ja. Wissen wir alle.
Technische Achterbahnfahrt
Technisch macht Danger Park – Tödliche Safari teilweise einen echt guten Eindruck. Die Außenaufnahmen stimmen, es gibt schicke Drohnen-Shots und räumlichen Sound. Die Tiere sind dafür leider nahezu alle CGI. Nicht wie bei Backcountry, wo man einfach einen echten fucking Bären als Bedrohung aufgefahren hatte. Das ist zwar verständlich, aber auch sehr schade. Vor allem, wenn ein echtes Tier in Nahaufnahme gezeigt wird und im Angriff dann ein ganz anders aussehendes auf die Kamera zuspringt. Dennoch alles recht schick gefilmt und ein paar gute Effekte sind auch dabei.2
Danger Park – Tödliche Safari – Fazit
Die Schauspieler eiern schon teilweise übelst rum. Der einzig bekannte war auch Jerry O’Connell, der einen eher zwielichtigen Typen spielen darf und wahrscheinlich für zwei Drehtage angereist ist. Spaß hatten wir dennoch. Also durchaus sogar viel Spaß. Das macht Danger Park – Tödliche Safari nicht zu einem guten Film. Aber zu einem unterhaltsamen Film. Ich hatte bei Rogue Hunter ja über eine Alternative namens Rouge Hunter nachgedacht. Auch hier fände ich einen Film namens Danger Mall -Tödliche Einkaufssafari durchaus lustig. Worum es da jetzt gehen sollte weiß ich aber auch nicht. So in Punkten würde Danger Park – Tödliche Safari wohl eher so 5,5 von 10 kriegen. Das sollte euch aber nicht abhalten.
Wir haben ein Testmuster erhalten.
- laut Untertiteln zu übersetzen als „Arsch“ ↩
- Anmerkung vom Chefredakteur Fabian: Nur die deutschsprachigen Untertitel für Hörgeschädigte nerven mitunter. Etwa wenn dort einfach nur „afrikanische Musik“ genannt ist – was soll das sein? Heavy Metal von Skin Flint aus Botswana? Afro-Blues von Amadou & Mariam? Die Antwoord aus Südafrika? Wüstenrock von Tinariwen? Oder traditionelle Musik aus Kenia? ↩
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