Dave made a Maze
Der Künstler Dave stellt nichts fertig. Als seine Freundin Annie ein Wochenende lang weg fährt, baut er jedoch ein Labyrinth aus Pappe. Und verirrt sich darin.
Bill Wattersons Debütfilm ist eine Kirmes an Irr- und Wahnsinn, gespickt mit zahlreichen Filmzitaten und einer Kulisse, die ihresgleichen sucht.
Was stimmt nicht mit ihm?
Dave (Nick Thune) ist ein liebenswürdiger Träumer, der ziemlich planlos durch sein Leben stolpert. Dabei richtet er regelmäßig Chaos an, welches seine Freundin Annie (Meera Rohit Kumbhani) bereits gewohnt ist. Dementsprechend fällt sie auch nicht wirklich aus allen Wolken, als sie von einer Reise zurück kehrt und in ihrem Wohnzimmer vor einem Labyrinth aus Pappe steht. Sie ist eher genervt und verdreht die Augen, als Dave ihr erzählt, er habe sich darin verlaufen. Erst als er nach Stunden wirklich nicht mehr heraus kommt, ruft sie seinen besten Freund Gordon (Adam Busch) an, damit er ihr hilft. Mit noch mehr Menschen und einer ganzen Filmcrew im Schlepptau beschließen sie dann irgendwann Dave zu retten.
Ihr Kopf ist ab, also würde ich sagen, dass sie tot ist
Das Labyrinth ist wohlgemerkt wie die Tardis – innen größer als außen. Und schon nach kurzer Zeit müssen Annie, Gordon und der Rest feststellen, dass es ein Eigenleben führt. Sie finden zahlreiche Fallen (eine davon ist eine hypnotisierende Vulva) und es scheint sogar ein Monster, genauer ein Minotaurus, darin zu hausen, immer auf der Suche nach Menschenfleisch.
Nach einigen Todesfällen, bei denen massig rotes Garn durch die Umgebung ‚ spritzt‘, steht die Gruppe vor der Entscheidung ihres Lebens: Sich nach außen schneiden oder sich dem Feind stellen?
Anstatt das Labyrinth zu bezwingen, müssen wir es zuende bringen
Dave made a maze ist ein Wunderwerk an optischen Täuschungen, eine Ode an die Kunst und das Selbermachen, ein tiefer Blick in die künstlerische Seele und zusätzlich noch ein Heidenspaß. Wenn man die zahlreichen Film- und Game-Zitate erkennt und versteht, macht der Film noch mehr Laune und hat zurecht schon einige Indie-Preise eingeheimst. Lediglich der Soundtrack hätte etwas mehr Wumms vertragen können.
Die DVD kommt stilsicher in einer Pappbox mit vor Infos nur so sprießendem Booklet. Die zahlreichen Extras, die einen unter anderem in die Storyboards und hinter die Kulissen schauen lassen, sind eine wunderbare Ergänzung, bei der sich ein Erwerben dieser Special Edition mal wirklich lohnt.
Disclaimer: Wir haben ein Rezensionsexemplar der DVD erhalten.