Escape Book – Das Horror-Hotel
Escape Room Games gibt es inzwischen ja mehr als genug. Ich frage mich, ob die Welle vielleicht sogar ein wenig abebbt? Ein Zeichen für ein solches Abebben ist immer, wenn das Angebot unüberschaubare Dimensionen annimmt. Des Weiteren kann man als ein solches Zeichen werten, wenn ein gehyptes Thema auf immer mehr Medien erscheint. Ich habe für euch in dieser Kurzreview mal geschaut, ob das Konzept von Escape Book – Das Horror-Hotel dennoch aufgeht.
Escape Book – Das Horror-Hotel – worum geht es hier?
Das ist schnell erklärt. Wir schreiben das Jahr 1893. Das Jahr der Weltausstellung in Chicago. Genau hier spielt auch Escape Book – Das Horror-Hotel. In der Rolle von Ariana Wire versuchen wir, die verschwundene Katherine Miller aufzuspüren. Diese ist in Chicago zusammen mit einer Reihe anderer alleinreisender Frauen nahezu spurlos verschwunden. Einziger Anhaltspunkt: Ein Hotel, das unweit einer Apotheke aufgemacht hat. Inhaber: Der ehemalige Besitzer ebenjener Apotheke namens Henry H. Holmes. Irgendwie schafft es Ariana auch, in das Hotel einzuchecken. Allerdings nicht, wie sie es sich vorstellt. Sie erwacht nämlich in einer engen Kiste irgendwo auf dem Dachboden des Hotels.
Escape Book – Das Horror-Hotel- wie spielt man denn?
Nach einem kurzen Vorwort wird erstmal auf eine weiter hinten in Escape Book – Das Horror-Hotel abgedruckte Bedienungsanleitung verwiesen. Nachdem ich diese gelesen habe, habe ich das Buch wie einen normalen Roman von vorne angefangen zu lesen. Es gibt ein wenig Background in Form von Zeitungsartikeln, Interviewausschnitten und zeitgenössischer Reklame. Danach sind wir auch schon in der Kiste auf dem Dachboden und müssen uns befreien. Der Spielablauf ist dabei durchaus durchdacht: Wir lesen ganz gut geschriebene Texte, finden Gegenstände (die wir weiter hinten im Inventar ankreuzen können) und blättern in unserem Journal (ebenfalls weiter hinten).
Unter jedem größeren Abschnitt (meist ein Raum, aus dem wir entkommen müssen) gibt es noch kleine Absätze, die mit römischen Zahlen versehen sind. Diese Abschnitte dürfen wir nur lesen, wenn wir einen konkreten Hinweis gefunden haben. Das kann zum Beispiel ganz profan eine römische IV in einem Bild sein. Dann – und nur dann! – dürfen wir Absatz IV unter dem Kapitel lesen. Außerdem gibt es im hinteren Teil von Escape Book – Das Horror-Hotel noch Tabellen mit Kombinationen von Gegenständen (da kann man dann auch durchaus Trial-and-error versuchen).
Fazit
Ich bin jetzt mal grundehrlich: Mir hat Escape Book – Das Horror-Hotel nicht so gut gefallen. Das liegt auch an der Struktur des Buches. Es gibt oft längere Texte, aus denen man sich dann irgendwie die Hinweise auf die Abschnitte darunter erarbeiten muss. Ich war mir dabei nie sicher, woher ich das konkret ziehen kann. Mal ist es einfach, ein Hinweis ist sehr deutlich zu sehen und es geht weiter. Mal muss ich aber zum Beispiel eine Kombination erraten, die sich – wie sich dann herausstellt – aus den Initialen I.I. zusammensetzt. Daraus soll ich dann die römische II bilden und kann somit Abschnitt II lesen. Da die Abschnitte direkt unter den Texten sind, komme ich außerdem sehr schnell in Versuchung, diese direkt zu lesen. Da wäre es besser, wenn diese weiter hinten im Buch wären – oder zumindest auf der nächsten Seite.
Außerdem funktioniert das Prinzip Escape Room Game als Buch irgendwie nicht. Zu viele Handlungen, die man in einem echten Escape Room direkt vor Ort machen würde, werden hier auf Autopilot ausgeführt. Öfter hing ich auch noch fest, da die Rätsel nicht schlüssig aufgelöst werden. Die Story ist dafür recht interessant. Das Hotel von Henry H. Holmes gab es wirklich und was der da gemacht hat, ist nicht für seichte Gemüter. Die gruselige Geschichte des Hotels wird auch in diversen Filmen, Serien und Spielen (u.a. Supernatural und Watch Dogs) verwurstet.
Leider kann ich für Escape Book – Das Horror-Hotel deshalb keine Empfehlung aussprechen.
Fischpott-Disclaimer: Wir haben ein Rezensionsexemplar von Das Horror-Hotel erhalten.
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