Escape Room: Indizio in Köln
Ein Wissenschaftler ist in der Zeit verschollen und wir müssen aus den Räumlichkeiten eines Serienmörders entkommen – das sind die Themen von zwei der vier Escape Room Spielen im Indizio in Köln, und wir haben uns dieser doppelten Herausforderung an einem Nachmittag gestellt.
Kurz erklärt: Was ist ein Escape Room Game?
Das Team und die Anreise
Das Indizio habe ich zusammen mit Markus und Simone (die mich schon im Lockroom in Wuppertal unterstützten) und Janina besucht. Obwohl wir auf Horror im Raum Body Shop eingestellt waren, konnten wir uns auf den wahren Schrecken nicht ausreichend vorbereiten. Das Indizio liegt in der Kölner Innenstadt und wir waren am Karnevalssonntag dort. Schon auf dem Hinweg haben wir also das Grauen des Kölner Straßenkarnevals erahnt, nur um nach dem Besuch mitten in einen Karnevalszug direkt vor der Tür des Veranstalters zu geraten. Auch aus dem konnten wir schlussendlich wohlbehalten entkommen, was sicherlich nur der guten Vorbereitung in den Escape Rooms zu verdanken ist. An jedem normalen Tag ist das Indizio aber schnell vom Hauptbahnhof zu erreichen und es gibt genug Parkhäuser in der Nähe.
Indizio-Style
Eine Besonderheit in allen Indizio-Räumen soll vorweg erwähnt werden: Tipps hat hier nicht die Spielleitung nach Gutdünken verteilt. Stattdessen gab es einen Schalter, den man einmal alle zehn Minuten drücken konnte und so der Spielleitung mitteilen, dass man jetzt gerne Hilfe hätte. Die Hinweise folgten dann in Form von Bildern auf dem Bildschirm, aus denen man erkennen konnte, wo man für das aktuelle Rätsel noch schauen sollte und welche Dinge zu dem Rätsel dazugehörten.Auf diese Weise waren die Hinweise sehr unmissverständlich, ohne zuviel zu verraten. Ein sehr schönes System.
Außerdem sind die Räume darauf ausgelegt, auch auf Englisch gespielt werden zu können. Das sorgt allerdings dafür, dass eine Handvoll Rätsel so ganz ohne Englischkenntnisse nur schwer zu lösen sind. Ihr solltet in euer Team für das Indizio also jemanden aufnehmen, der zumindest ein passables Schulenglisch spricht.
Raum Eins: Time Machine
Einem Wissenschaftler ist es gelungen, eine Zeitmaschine zu bauen. Dummerweise ist er nun in der Zeit verschollen. Unsere Aufgabe war es, ihn wiederzufinden.Die Einrichtung des Raumes war passend zum Thema mit vielen Uhren auf Bildern und an der Wand geschmückt, ansonsten aber eher spärlich. Damit umging man die Gefahr, dass die Spieler sich zu lange mit Dingen aufhalten, die unwichtig sind, verschenkte aber auch ein bisschen Potenzial, um die Immersion zu fördern. Insgesamt kann man den Stil mit „Deutsches Büro in den 1970ern“ umschreiben.
Die Rätsel selbst waren anspruchsvoll, aber alle nachvollziehbar und wiesen einige technische Finessen auf. Gerade in der Endphase des Spiels ist hier sehr stimmungsvoll und mit viel Aufwand etwas Schönes gebaut worden.
Als echte Kopfnuss für unser Team hat sich ein recht simples Puzzlespiel herausgestellt, das wir ohne Hilfe nicht gelöst bekamen und auf das wir viel Zeit verloren. Als ergänzender genereller Hinweis: Bei Zahlenschlössern sollte man sich immer die Zeit nehmen, die Kombination in Ruhe einzustellen, manchmal haken sie etwas und man sucht nach der richtigen Kombination, obwohl man sie schon hat.
Leider haben wir die Time Machine nicht in den 60 Minuten geknackt. Wir haben den Endspurt erreicht, aber dann fehlten uns ungefähr 5 bis 8 Minuten. Vom Schwierigkeitsgrad würde ich den Raum für Spieler empfehlen, die schon mindestens zwei andere Räume erfolgreich gespielt haben.
Raum Zwei: The Body Shop
Wir haben 60 Minuten Zeit, aus dem Keller eines Serienmörders zu entkommen. Dass der Body Shop erst ab 16 Jahren zugänglich ist und Leute mit Herzschrittmacher oder Epilepsie nicht hineindürfen, hat große Erwartungen (und Befürchtungen) geweckt.
Die Einrichtung des Raumes war sehr stimmungsvoll. Unsere einzige Lichtquelle waren elektrische Kerzen, von denen eine noch mittendrin keinen Saft mehr hatte. Satanisch anmutenden Symbole und Schriftzüge unterstützten das Ambiente und man trifft auch auf einige Ekel- und Schockmomente. Insgesamt ist der Raum jedoch deutlich harmloser, als man aufgrund der Ankündigung erwarten würde und auch wer eine niedrige Gruselschwelle hat, sollte die nächste Nacht ohne Alpträume überstehen.
Auch im Body Shop warten viele der Rätsel mit technischen Raffinessen auf. Dieser Raum hat die höchste Schwierigkeitseinstufung des Indizio, und das zurecht. Man muss an einigen Stellen sehr um die Ecke denken und Symbole oder Beschriftungen entdecken und richtig deuten, weshalb ich den Raum nur Spielern empfehlen würde, die schon ein paar Escape Rooms hinter sich haben.
Unser Team hat sich hier sehr gut geschlagen und den Raum mit gut 2 Minuten Restzeit und einem erhöhten Puls verlassen.
Raum Drei und Vier
Im Indizio gibt es zudem die Räume MirrorMirror on the Wall, der mit Spiegeln arbeitet und The Rabbit Hole, der thematisch Alice im Wunderland und Märchen aufgreift. Diese beiden haben wir (noch) nicht getestet.
Fazit
Das Indizio überzeugt mit guten Rätseln, vielen aufwendigen Elementen, schön eingerichteten Räumen und einer kompetenten und sehr zeitgemäßen Spielführung. Manchmal sind die Rätsel ein bisschen generisch und damit nicht in das Thema des Raumes eingebunden, das tut dem Spielspaß aber keinen Abbruch. Die von uns getesteten Räume sind für erfahrene Spieler zu empfehlen, die anderen beiden Räume sind laut Schwierigkeitseinstufung jedoch auch etwas für Anfänger.
Verlosung: Ihr könnt selbst entkommen!
Das Indizio lädt euch ein, einen seiner Räume selbst auszuprobieren. Mit ein bisschen Glück könnt ihr mit 2 bis 6 Personen einen der Escape Rooms in Köln spielen. Dazu müsst ihr nur die folgende Frage beantworten und bis zum 7.3.2016 eine E-Mail mit der Lösung an info@fischpott.com senden:
Wieviel Zeit hat man, um aus dem Raum The Body Shop zu entkommen?
Das Los entscheidet.
Wer gewonnen hat, wird von uns über per Mail benachrichtigt.
Teilnehmen darf, wer volljährig ist. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, eine Barauszahlung des Gewinns ebenso. Weitere Fragen zum Gewinnspiel bitte per Kommentar oder über die Mailadresse im Impressum.