Global Scum – Odium
Global Scum ist das Solo-Projekt des Österreichers Manuel Harlander. Mit Odium legt er seit dem Entstehen von Global Scum im Jahr 2017 bereits seinen zweiten Longplayer vor. Und der ist ein ziemliches Brett, soviel mal vorab verraten. Nach einem kurzen Intro geht es direkt mit dem ersten richtigen Song, Feared, in die Vollen, nur unterbrochen von vereinzelten Sirenengeräuschen. Die Gitarre sägt auf jeden Fall richtig gut, das Schlagzeug macht Druck und der Gesang klingt schön wütend. Ob das jetzt als Kaufargument reicht? Let’s find out Schaun mer mal!
Voll auf die Fresse!
Mit den meisten der 13 Songs auf Odium geben Global Scum einem ordentlich aufs Maul. Viel Verschnaufpause bleibt nicht, es gibt wie gesagt ein Intro (zum Glück als eigener Track, also wegdrückbar) und noch ein weiteres Instrumental namens Back Beats, die restlichen 11 Songs gehen aber durchweg ab und das ist auch gut so. Selbst bezeichnet Global Scum seinen Musikstil als Groove Metal. Da musste ich erstmal nachlesen was das denn genau ist. Also, Groove Metal ist laut Wikipedia eine rhythmusorientierte Weiterentwicklung des Thrash Metals mit Anleihen bei Hardcore und Punk. Gut, damit kann ich schon mehr anfangen. Bands wie Slayer, Biohazard oder Cro-Mags hab ich damals ganz gern gehört. Geht also klar.

Mucke zum Pumpen oder Autofahren
Dank der hohen Aggression, die Global Scum auf Odium zutage legt, ist die Mucke besonders gut für stumpfe Tätigkeiten wie Gewichte stemmen, Holzhacken oder Joggen geeignet. Auch im Auto knallt das schon ganz gut. Wenn ich daheim ein Buch lese oder die nächste DSA-Runde vorbereite, würde ich aber eher was anderes hören. Dabei ist die Musik selbst nicht eintönig, es geht recht abwechslungsreich zur Sache, ab und an gibt es auch ein paar Soli oder gar Keyboards. Ich würde mal sagen, die Grenzen des Genres sind eingehalten und mit maximaler Abwechslung bespielt. Der Sound ist auch zeitgemäß und sehr druckvoll abgemischt, man kann alle Instrumente gut raushören und der Gesang ist schön im Vordergrund. Die Drums sind wohl programmiert, was aber echt gut klingt (achte mal z.B. beim Song Assassins auf die Beats!).
Global Scum oder: Der Name ist Programm
Textlich dreht sich alles um die Missstände moderner Gesellschaften. Es geht um (bzw. gegen!) Vergewaltigung, Terrorismus oder die Oberflächlichkeit mit der wir uns zu oft schmücken. Songtitel wie Fake As Fuck, Full Of Hell, Human Waste oder Violent Creation halten hier recht genau, was sie versprechen. Dank fehlendem Textblatt musste ich mich aber zum Glück auch nicht zu sehr mit den lyrischen Ergüssen des Herrn Harlander auseinandersetzen. Ehrlich gesagt, früher hab ich gern Textblätter gelesen, heute ist es mir oft egal. Die Texte kommen aber offenbar von Herzen und es ist sogar ein deutscher Text dabei. Dieser setzt sich mit dem Österreicher Josef Fritzl auseinander und ist entsprechend deutlich. Das Artwork von Odium unterstreicht die Stimmung des Albums nochmal. Blut, Gasmaske, Ruinen, alles da.
Global Scum – Odium: Fazit
Wer mit härterer Musik was anfangen kann, sollte sich den 19. Juli 2019 mal im Kalender anstreichen. Da erscheint Odium von Global Scum über NRT Records. Ich höre schon länger nicht mehr Hardcore oder Thrash Metal, weshalb ich die Scheibe gerade recht oft rotieren lasse. Wer mit den weiter oben genannten Bands oder auch einem Album wie Fuck you all von Carpathian Forest was anfangen kann, hört auch hier gern mal rein. Wer das Debüt mochte sowieso!

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