Guns Akimbo
Daniel Radcliffe hat sich ja in den letzten Jahren relativ erfolgreich von seinem Harry-Potter-Image lösen können. Nach Filmen wie Swiss Army Man oder Horns ist er auch in Guns Akimbo in einer nicht so braven Rolle zu sehen. Wir befinden uns in der nahen Zukunft. Die Menschheit ist noch ein wenig degenerierter, als sie es eh schon ist und the next shit ist Skizm. Diese Internetshow geht gerade im Darknet steil. Direkt im sehr schicken Vorspann sehen wir ein Autorennen durch die Nacht und viel Action. Sieger ist Nix (Samara Weaving), welche die anderen Teilnehmer in einer FSK18-Version von Wacky Races komabrutal um die Ecke ballert. Guns Akimbo zeigt uns quasi in den ersten fünf Minuten, wo der Hammer hinschlägt.

Stilsicher mit Off-Kommentar
Wir wechseln zu Miles Lee Harris (Daniel Radcliffe). Der arbeitet hauptberuflich an austauschbaren Mobile Games und in seiner Freizeit trollt er Internetforen. Laut eigener Aussage ist er dabei der weltbeste Trolljäger den gibt. Außerdem trauert er ein wenig seiner Ex Nova (Natasha Liu Bordizzo) nach. Diese Dinge und mehr erzählt er uns immer wieder aus dem Off. Aber der Film hieße nicht Guns Akimbo, wenn er eine tragische Liebesgeschichte mit Meta-Humor wäre (das wäre dann eher The F-Word – Von wegen nur gute Freunde! – auch mit Radcliffe). Miles legt sich bei seiner tollen Trollerei nämlich mit Skizm an und wird kurzerhand entführt, sediert und wacht mit zwei an seinen Händen genagelten Pistolen wieder auf. Im Morgenmantel und mit peinlichen Tigerschuhen. Das ist schon dumm genug (wie pinkle ich, wenn ich Miles mit den Knarrenhänden bin???), noch dümmer ist, dass keine Geringere als Nix mit Miles kurzen Prozess machen soll.

Guns Akimbo – geballert wird auch
Miles stellt recht schnell fest, dass eine Knarre abfeuern verdammt laut ist. Außerdem will er gar nicht recht mit Knarren ballern. Das liegt nicht nur an der begrenzten Munition der beiden Pistolen, nein, er mag generell weder Gewalt noch Fleisch. Guns Akimbo hat uns von der Prämisse erstmal an den recht ähnlichen Crank mit Jason Stathham erinnert. Grelle Farben, krasse Schnitte, viel Action, passt schonmal. Wir haben das Genre spontan Action-Groteske genannt beziehungsweise sind uns sicher, dass es diese Schublade bereits gibt. Hier wird halt versucht, ein wenig den Stil des neuesten Harley-Quinn-Films oder Deadpool aufzugreifen. Dazu noch etwas Hardcore Henry und Kick Ass, John Wick und Atomic Blonde und fertig ist Guns Akimbo. Skizm und seine immer wieder eingeblendeten Zuschauer hat dann auch noch etwas von Gamer (mit Gerard Butler, der dort ordentlich wegbutlert) oder aufgrund der lustigen Masken, die die Bad Guys so tragen, Watch Dogs.

Guns Akimbo – Fazit
Wenn Ihr einen Film sucht, der 1.) ordentlich abgeht 2.) einen sehr coolen Sound und Soundtrack hat und 3.) mit Daniel Radcliffe ist, dann müsst ihr euch Guns Akimbo reinziehen. Ehrlich gesagt, auch wenn ihr nicht auf Daniel Radcliffe steht, geht das hier schon klar. Die Action kommt recht oft und schnell in Fahrt, die Hektik zwar vorhanden, aber man erkennt doch noch alles ganz gut. Es gibt viele bekannte Songs als Remix und diese ballern schön. Das CGI-Blut hat mich schon gestört und die Untertitel sind mal wieder nur auf Deutsch vorhanden und lassen noch dazu echt viel weg. Wer einigermaßen gut Englisch kann, kommt aber auch so gut mit und notfalls schauts halt auf Deutsch. Guns Akimbo ist als ungeschnittene Blu-Ray und DVD ab sofort überall erhältlich. Wir haben ein Rezensionsexemplar erhalten.
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