Hellfjord
Fjord You!
Wenn der Verleih vollmundig eine Mischung aus Twin Peaks und Hot Fuzz ankündigt, zudem noch aus der Feder von Tommy Wirkola (der überraschend gute Hänsel und Gretel, Dead Snow) – dann werden wir bei Fischpott neugierig.
Allein schon der Anfang ist hinreichend bizarr. Gunnar, das Pferd des berittenen norwegischen Polizisten Salmander (Zahid Ali) fällt am Rande der Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag einfach um. Salmander will Gunnar den Gnadenschuss geben, versagt aber dabei und versucht dann, seinen vierbeinigen Freund mit einer Tuba und schließlich einem Auto splatterig zu erlösen. Salmanders entsetzte Vorgesetzte versetzen den Versager in das abgelegene Hellfjord, wo ein Seeungeheuer im Fjord lebt und ein Stripclub das familienfreundlichste Lokal ist. Schon bald kommt es zu einem mysteriösen Mord im Umfeld der Hellfish-Fischfabrik. Wird Salmander die Machenschaften des fiesen schwedischen Fischfabrikanten Bosse Nova (Thomas Hanzon) aufdecken? Kann ihm die Lokaljournalistin Johanne (Ingrid Bolsø Berdal) dabei helfen? Warum ist Salmanders Assistent Kobba (Stig Frode Henriksen) so ein widerlicher Typ?
Das hätte lustig sein können. Hätte hätte, Fischaugenkette. Statt Twin Peaks und Hot Fuzz waren bei Hellfjord wohl eher Die nackte Kanone und South Park Vorbilder. Das wäre kein Problem, wenn dabei etwas Unterhaltsames herausgekommen wäre. Stattdessen bestehen die Running Gags unter anderem darin, dass Salmander immer wieder in unpassenden Momenten kotzen muss, dass seine alte Vermieterin distanzlos eklig ist oder dass sein Helfer Kobba distanzlos eklig ist und seine Frau misshandelt. Vielleicht geht in der deutschen Übersetzung viel feinsinniger norwegischer Humor verloren, aber davon gehe ich nicht aus. Dabei ist eine gute Parodie auf die Welle der düsteren skandinavischen Kriminalfälle längst überfällig. Nur: Hellfjord ist es leider nicht. Am besten ist tatsächlich der Gag, dass ein Typ Bosse Nova heißt.
Disclaimer: Fischpott hat eine Rezensions-DVD von Polyband erhalten.