Jahresrückblick 2015: Ulf
2015: Wilde Jagd und raunende Rabenmaske
Herzlich willkommen zum Rückblick auf das Film-Spiel-Buch-, ach aufs Kulturjahr 2015. Den Anfang macht Ulf. Der wohl unermüdlichste Fischpott-Autor stellt seine persönlichen Highlights und Enttäuschungen vor.
Computerspiel
Es gab viele Titel, keine Frage. Aber nur The Witcher 3: The Wild Hunt (nebst der ersten Erweiterung Heart of Stone) hat mich so richtig weggehauen. Narrativ setzt CD Project Red hier Maßstäbe, so toll erzählte Quests und so bemerkenswert gut ausgearbeitete Charaktere hab ich selten erlebt. Und die Welt ist so schön gestaltet, hach, schade dass es schon wieder (fast, es kommt noch eine Erweiterung) vorbei ist. Sollte man definitiv gespielt haben.
Film
Es gab einige Überraschungen 2015. Diary of a Teenage Girl war so eine. Mad Max hat mich regelrecht weggefegt. Aber nachhaltig berührt hat mich am meisten Pixars Inside Out – Alles steht Kopf. Genau wie viele meiner heißgeliebten Animationsfilme vom japanischen Studio Ghibli hat auch dieser Film nicht nur eine tolle Optik und eine intelligent erzählte Geschichte, nein, er hat auch eine Seele.
Musik
Ab einem bestimmten Alter hab ich die Anschaffung von CDs reduziert. Für mir gänzlich unbekannte Bands reicht mein geistiger Horizont oft nicht einmal mehr. Umso besser, wenn dann eine Band wie Avatarium ein Album namens The Girl with the Raven Mask vorlegt und ich von dieser Band bisher noch nichts gehört habe. Der Titelsong, vorab als Video veröffentlicht, hat mich dann so gepackt, dass ich mir noch vor Erscheinens des Albums den übersichtlichen Backcatalog (1 CD, 1 EP) geholt hab. Wer auf Doom-Metal mit richtig guten weiblichen Vocals steht oder einfach nur gute Musik hören will sollte ein Ohr riskieren.
Bücher
Wieder so eine Sache, ich lese wenig und dann auch noch eher Mainstream. Vor zwei Jahren habe ich die neue Jugendbuchreihe Lockwood & Co. von Jonathan Stroud entdeckt. Grob sowas wie Ghostbusters mit Jugendlichen (in der Welt von Lockwood sind Geister seit einigen Jahrzehnten real und gefährlich, wahrgenommen und bekämpft werden können sie aber nur von Minderjährigen) und teilweise so richtig fies gruslig. Und natürlich auch sarkastisch, humorvoll und spannend. Der dritte Band kam dieses Jahr raus, heißt Lockwood & Co.: Die raunende Maske und ist unbedingt zu empfehlen (Band 1+2 zuerst lesen, es gibt eine lose Geschichte, auch wenn jeder Band abgeschlossen ist).
Rollenspiel
Ich oute mich jetzt mal: Ich spiele seit Ewigkeiten Das Schwarze Auge, angefangen mit der 3. Edition und stehe da vor allem auf die schön gestaltete Welt und naja, ich kenne das System halt gut. Regeln sind mir da nicht so wichtig, wenn was nicht passt kann man es ja mit Hausregeln hinbiegen. Das dieses Jahr erschienen Grundregelwerk zu der neuen, der 5. Edition, hat wie ich finde alles richtig gemacht und ist vor allem wunderschön gestaltet. Ich freue mich drauf, nächstes Jahr neue Charaktere mit der Gruppe zu machen und die ersten offiziellen Abenteuer zu lei… ähhh meistern.
Sonstiges
Bin immer noch von meinem neuen Kontaktgrill angetan, endlich gelingt mir auch Fisch perfekt und ich muss bei Steaks nicht mehr raten, wann sie fertig sind. Mit dem Eislabor in Bonn war ich auch in einer echt herausragenden Eisdiele, The Bird (Archivlink) in Köln hat super Burger gemacht und eine herrlich arrogant-verhipsterte Speisekarte obendrein. Und mein Urlaub in Taiwan war eh super, trotz unmenschlichen Klimas und Kakerlaken. Und Elektroroller fahren macht sau viel Spaß.
Enttäuschungen
Enttäuscht hat mich nicht so viel, dazu müssen die Erwartungen ja auch erstmal hoch sein. Tomorrowland im Kino war ärgerlich, aber hab ich da viel erwartet? Nee! So richtig erwischt hat mich da eher der 2. Avengers-Film Age of Ultron. Ich kam aus dem Kino und war genervt und sauer. Trotz O-Ton und 2D-Vorstellung. So ein Drecksfilm. Dabei mochte ich den ersten Teil und liebe Josh Weadons Firefly-Serie und den Serenity-Film. Jetzt hoffe ich, dass JJ Abrams am 17.12. keinen Weadon baut und Star Wars in den Sand setzt. Ebenfalls nicht die Erwartungen hat Spectre erfüllt. Daniel Craig ist ein super Bond, keine Frage. Die Filme mit ihm aber keine super Bond-Filme. Spectre war einfach unausgegoren und ist an seinem eigenen pseudo-intellektuellen Anspruch gescheitert. Dabei war er sogar noch unterhaltsam, aber zu viel war einfach nur ärgerlich. Und im Videospielbereich haben mich sowohl Batman: Arkham Knight als auch Fallout 4 enttäuscht. Auch wenn ich mit beiden durchaus viel Spaß hatte. So richtig komplett und durchdacht haben die sich nicht angefühlt.
Bonus: Ausblick auf Star Wars: The Force Awakens
Ich halte mich an die populärste Theorie: Luke ist zur dunklen Seite der Macht gewechselt und der böse Sith-Meister im Hintergrund. Oder so ähnlich. Es spricht aus meiner laienhaften Sicht einfach zu viel dafür.
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