Jaja Magazin 2020
Was sind das eigentlich für Leute, die für den Jaja Verlag Comics zeichnen? Im Jaja-Magazin 2020 stellen sie sich vor. Natürlich in Comicform.
Jaja, ist klar
Die Idee ist unglaublich charmant: Da setzt sich Verlegerin Annette in Comic-Gestalt hin und stellt ein paar Fragen. Wie es gerade so geht in der Pandemie, was man zuletzt veröffentlicht hat, wen von den Kolleg*innen man am meisten mag … und das alles in Comicform. Da erfahren wie so einiges Neues von Büke Schwarz, Joachim Brandenburg, Joris Bas Backer, Federico Cacciapaglia, Peer Jongeling und einigen anderen Jajas. Außerdem gibt es immer wieder Denkanstöße. Zum Beispiel, wenn Paulina Stulin dazu auffordert, unverschämter über die eigenen Gefühle zu reden. „Ganz besonders über die peinlichen.“
Panels in der Pandemie
Das ist zwar sehr unterhaltsam, aber nach ein paar Interviews zieht sich das immer gleiche Format auch ein wenig. Denn es sind in jedem Comicgespräch die gleichen Fragen in den gleichen Panels. Das ist natürlich der Produktionsweise geschuldet, denn einmal eine Vorlage an alle Beteiligten rauszuschicken ist natürlich viel machbarer als ein Frage-und-Antwort-Format, bei dem jeder einzelne Schritt gezeichnet werden muss. Aber auch dieses Format lässt Platz für eigene Ideen. Dafür sorgen die mal mehr, mal weniger offenen Panels und natürlich die Kreativität der Künstler*innen, die mich doch immer wieder überrascht hat. Und außerdem gibt es noch die farbigen Zwischenseiten und den Epilog, der mit einem Überraschungs-Interview aus dem Rahmen fällt und zu dem deswegen nichts gespoilert werden soll. Wunderbar ist auch die edle, handgemachte Aufmachung des Magazins mit limitierter Auflage.
Insgesamt ist das Jaja-Magazin 2020 ein sehr unterhaltsamer – und richtig schön gestalteter – Blick hinter die Kulissen eines sehr unterhaltsamen Comic-Verlages, von dem wir hoffentlich auch 2021 wieder viel hören!
„Jaja Magazin 2020“, Gesamtgestaltung: Annette Köhn. Berlin (Jaja Verlag), 2020. 80 Seiten mit dreifarbigem Panorama-Umschlag mit mehreren Farbwechseln, Risographiedruck von melo melo print in Berlin-Neukölln. 10,- €
Disclaimer: Wir haben ein Rezensionsexemplar vom Jaja Verlag erhalten.