Lamb
Isländische Filme schaue ich ja ehrlich gesagt recht selten. Akut fällt mir da auch nur Metalhead ein, den ich ganz gut fand. Mit Lamb liegt eine isländisch-polnisch-schwedische Produktion vor, die wir uns im isländischen Originalton angeschaut haben. Außer Noomi Rapace als Maria und Hilmir Snær Guðnason als ihr Mann Ingvar ist noch Björn Hlynur Haraldsson als Ingvars Bruder Pétur mit auf der Farm. Dort züchten Maria und Ingvar Schafe und bauen trotz der kargen Landschaft ein wenig Obst und Gemüse ab. Die beiden sind allem Anschein nach Selbstversorger.
Am Anfang war das Leben
Lamb beginnt mit der Geburt von Lämmern. Die werden von Maria und Ingvar recht professionell aus den Schafen gezogen. Eines davon scheint besonders. Die beiden sind jedenfalls ziemlich aufgeregt und holen das Schäfchen ins Haus, wo es zusammen mit ihnen im Bett schlafen darf. Auch eine Krippe ist schon vorhanden und wird direkt aufgestellt. Ada – so nennen sie das Lamm – entwickelt sich auch sehr schnell, schon bald darf sie (oder er? So richtig wurde mir das nicht klar ehrlich gesagt) richtige Klamotten tragen und am Küchentisch sitzen. Spätestens jetzt sollte uns aufgehen, dass hier irgendwas nicht stimmt.
In der Mitte lauert der Tod
Die Mutter von Ada (also das Mutterschaf) möchte natürlich auch zu ihrem Schützling. Sie blökt am Fenster, kommt immer wieder von der Weide zum Hof zurück. Dazu kommt, dass Maria einen extremen Beschützerinstinkt hat. Sie will Ada natürlich nicht mehr hergeben. Zwischenzeitlich kommt dann auch noch Ingvars Bruder Pétur vorbei. Der hält von Ada mal so gar nichts. Glaubt, Maria und Ingvar sind nicht ganz dicht. Will mit alldem nichts zu tun haben. Und hat einen Crush auf Maria. Die erwidert seine Allüren nicht, sondern schiebt ihn immer mal wieder galant zur Seite. Mit dem Mutterschaf geht sie nicht so nice um, da es sie wirklich hart nervt, greift sie kurzerhand zum Gewehr. Einziger Zeuge der Tat: Pétur. Spätestens hier gerät die heile Welt von Lamb nicht nur ins Wanken, sie kippt fast um.
Am Ende steht das Fazit zu Lamb
Ihr habt ja nicht erwartet, dass ich noch mehr verrate, oder? Lamb ist ein sehr ruhiger Film, der emotional immer wieder mal aus sich rausbricht. Wo man sich immer fragt: WTF, warum, was, wieso. Die offenen Fragen werden sogar beantwortet. Lamb schafft dabei durchgehend eine faszinierende Atmosphäre. Noomi Rapace glänzt durch ihre reduzierte Darstellung, die immer wieder aufblüht, wenn es um Ada oder ihr neues Lebensglück geht. Es werden Themen wie Tod, Schicksalsschläge, Entfremdung dargestellt, ohne dass diese in klare Worte gefasst werden. Wer auf eher ruhige Werke steht, die sich noch länger nach dem Schauen entfalten, sollte Lamb eine Chance geben.
Das Bild der UHD-Blu-Ray ist einwandfrei und gestochen scharf, der Sound schön räumlich und dem Film angemessen. Wenn es sein muss, kommt der Subwoofer aber doch gut zum Einsatz. Wir haben ein Testmuster erhalten.
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