Legoland Billund
Der Wetterbericht hatte Regen vorausgesagt, aber das kann die Familie Wiesler nicht davon abhalten, das „große“ Legoland Billund zu besuchen, wenn wir im Urlaub am dänischen Ringkøbing-Fjord schon bis auf eine Autostunde ran sind.
Am Eingang
Die Parkplatzsuche verlief stressarm, das Anstehen an der Kasse in strahlendem Sonnenschein (Regen … ha!) auch, aber nur, weil man in der guten halben Stunde fast schon einen meditativen Zustand erreicht. Meine Empfehlung: Eintrittskarten vorher online kaufen, da sind sie meist auch bis zu 20% billiger. Und das sollte man mitnehmen, denn günstig ist der Eintritt mit 309 Kronen (rund 42 Euro) als Erwachsener und als Kind 289 Kronen (rund 39 Euro) nicht. Dazu kommt die Parkgebühr von 50 Kronen (6,70 Euro). Man kann übrigens Hunde mit in den Park nehmen.
Für Kinder und Kindgebliebene
Das Legoland Billund richtet sich nach eigener Aussage vorrangig an Kinder zwischen 6 und 12. Das merkt man sehr schnell an den Fahrgeschäften, die man getrost als harmlos bezeichnen kann. Selbst die heftigste Achterbahn im Park wird erfahrenen Adrenalinjunkies nicht mehr als ein müdes Lächeln entlocken. Wer also als Erwachsener auf Nervenkitzel steht, der ist im Legoland falsch. Wer aber mit seinen Kindern möglichst viele Attraktionen eines Parks gemeinsam benutzen möchte und sicher sein, dass alles kindgerecht aufbereitet ist, für den ist das Legoland richtig.
Auch sollte man sich nicht von Neuheiten verlocken lassen. Wir haben als erstes das Haunted House besucht und dafür 90 Minuten angestanden. Die Animatronictour und der abschließende 8-Meter-Freefalltower waren sehr unterhaltsam, aber nach unserer einhelligen Meinung nicht mehr als 15 Minuten Wartezeit wert.
Hat man sich erstmal bewusst gemacht, dass dies kein normaler Freizeitpark ist und lässt sich darauf ein, indem man beispielsweise die langen Schlangen an den semirasanten Fahrgeschäften meidet, zeigt das Legoland seinen wahren Charme.
Stein auf Stein
Highlight für die Wiesler-Nerdfamilie waren natürlich die Legobauten zu den Star-Wars-Filmen, die im Miniland inmitten von Stadtszenen aus der ganzen Welt aufgebaut waren. Aber auch der Rest des Minilandes hat uns eine ganze Weile begeistert. Boote, die durch kleine Kanäle fahren, der Flughafen, auf dem Legoflugzeuge parken, gewaschen werden und über die Rollbahn fahren und in jeder der Szenerien verbergen sich liebevolle Details. Ein angenehmer und kreativer Rückzugsort, um etwas Ruhe in den aufregenden Tag zu bringen. Und wer möchte, kann sich mit dem Legozug im Vorfeld einmal quer durch die Ausstellung fahren lassen.
Legoland bietet auch abseits vom Miniland überall große und kleine Legostatuen (etwa den aus über 2 Millionen Steinen errichteten Indianer oder zahlreiche lebensgroße Tierfiguren).
Rund herum
Das bedeutet nun aber nicht, dass es für die Jüngeren nicht Aufregendes zu erleben gibt. Diverse Karussells wie die Raupe, die sich drehenden Fässer, eine Wikinger-Wildwasserbahn, eine Bootsfahrt durch eine Lego-Piratenwelt oder die Fahrt mit der Drachenbahn durch ein Schloss mit Ritterszenen – auch diese natürlich aus Legosteinen errichtet –, die in einer kurzen, aber flotten Achterbahnstrecke endet, haben zumindest unseren Sechsjährigen nachhaltig beeindruckt und sehr gut unterhalten. Uns übrigens auch, aber wir sind auch Kindsköpfe.
Feucht
Die Wildwasserbahn kannten wir ja schon aus Oberhausen, darum haben wir sie diesmal gemieden (zu kalt an dem Tag). Dafür haben wir uns das integrierte Sealife-Aquarium angesehen, in dem kindsgroße Legomännchen und Legoboote integriert sind. Dass man einige davon auf Knopfdruck Luftblasen rülpsen und pupsen lassen konnte, traf genau den Geschmack der diversen Jungen vor Ort.
Auf den Pirate Splash Battle habe ich Frau und Kind vorgeschickt – maritim heißt es ja Frauen und Kinder zuerst. Beide haben die Wasserkanonen erfolgreich eingesetzt und hatten eine Menge Spaß dabei, in Legobooten auf Piratenfiguren und Besucher in andere Booten und am Rand des Beckens zu schießen.
Gerade für den Sommer eine tolle Sache: Ein Wasserspielpark. Uns war der Tag dafür zu kalt, aber in der Hauptsaison sollte man Badesachen und Handtuch mit einplanen.
Und sonst
Aus Zeitgründen konnten wir leider nicht alles mitnehmen, was uns interessant erschien. In der Seatfahrschule können die Kinder beispielsweise in Autoscootern lernen, wie man sich beim Autofahren an Verkehrsregeln hält. Vom Legotop hätte man sich in der verglasten Gondel den Park aus 36 Metern Höhe ansehen können. Der Temple hätte eine wilde Schatzsuche mit Laserkanonen verheißen. Es lohnt sich also, obwohl die Wartezeiten überall außer an den „großen“ Achterbahnen sehr moderat waren, einen zweiten Tag einzuplanen (Anschlusskarte für 99 Kronen/13 Euro), wenn man alles mal gemacht haben möchte. Oder man gönnt sich gleich eine Übernachtung im Legoland Hotel mitten im Park für um die 200 bis 250 Euro für eine Familie mit 3 Personen (Parkeintritt an 2 Tagen inklusive)
Essen haben wir uns mitgebracht, die Preise liegen im für einen Freizeitpark üblichen sehr hohen Bereich, auf den dann die höheren Grundkosten in Dänemark noch draufkommen. Es empfiehlt sich also, ausreichend Proviant einzustecken.
Fazit
Legoland ist ein wirklich toller Park, der sehr viele unterschiedliche Attraktionen bietet, die zudem alle kindgerecht sind. Die Eintrittspreise sind hoch, werden aber durch das besondere Gefühl und die vielen einzigartigen Attraktionen gerechtfertigt. Eine klare Empfehlung von uns. Wenn ihr in Dänemark seid und Kinder habt, plant einen oder zwei Tage für das Legoland mit ein!