Lockroom – Das Escape Game in Wuppertal
Escape Games sind der letzte Schrei. Die Prämisse: 2 bis 6 Leute (bei manchen Anbietern auch mehr) werden in einen Raum gesperrt und haben 60 Minuten Zeit, zu entkommen. Dazu müssen sie eine Reihe von Rätseln lösen und Hinweise entschlüsseln, um Codes oder Schlüssel zu finden. Um es spannender zu machen und eine höhere Immersion zu erreichen (also den Besucher vergessen zu lassen, dass er in einem Spiel steckt), haben die meisten Escape Games eine Rahmengeschichte und ein Thema.
Im Lockroom in Wuppertal schlüpfen wir in die Rolle eines Rettungstrupps, der in ein Labor geschickt wird. Hier hat man unerlaubterweise mit Viren herumgespielt und es droht die Zombiekalypse. Unser Ziel ist es, den Virus und das Gegenmittel zu finden sowie sechs Schlüssel, um die verschlossene Tür wieder zu öffnen.
Mein Team unerschrockener Forscher bestand aus (v.l.n.R. auf dem leider etwas verschwommenen Foto) meiner Wenigkeit, Markus, Simone und Uli. Als alter Rollenspieler wähnte ich mich gut gewappnet für eine Reihe von Rätseln und da wir im Team eine gefühlt sehr hohe logische, praktische und kreative Gesamtkompetenz besaßen, sollten wir das doch wohl locker ohne Hilfe durch den Spielleiter absolvieren, der uns im Vorraum über vier Kameras zusah, nicht wahr?
Wie heißt es so schön: Hochmut kommt vor dem Fall. Auf unserer Uhr standen noch 1 Minute und 14 Sekunden, als wir die Tür aufbekamen und Alexander Hergert, der Betreiber des Lockrooms, musste uns im Verlaufe doch diverse Tipps geben. Das hat er mit großem Geschick und zum richtigen Zeitpunkt gemacht, so dass ich nie das Gefühl hatte, wir wären gleich auch so drauf gekommen, aber auch nie so frustriert wurde, dass es keinen Spaß mehr machte.
Was aber tut man nun genau in diesem Labor? Ich möchte hier natürlich keine Rätsel spoilern, falls ihr den Lockroom noch besuchen möchtet. Um dennoch einen groben Eindruck zu vermitteln, erfinde ich ein Rätsel, das so nicht im Lockroom zu finden ist, aber die Art der Rätsel ganz gut demonstrieren sollte, mit denen man dort rechnen kann.
Ihr schaut euch im Raum um und entdeckt eine Reihe von Metallstiften in unterschiedlicher Größe, die an verschiedenen Stellen des Raumes versteckt sind (unter einem Regal, in einer Schublade, hinter einem Sessel, etc.). Ihr findet auch recht schnell Löcher in unterschiedlicher Größe in einem Kasten, aber die sind dummerweise mit einem Brett versperrt, das mit einem Kombinationsschloss verschlossen ist. Die Kombination entdeckt ihr schließlich als einfache Rechenaufgaben in einem Bild an der Wand versteckt. Ihr könnt das Brett entfernen, die Stifte einschieben und die Kiste öffnen. Darin liegt einer der gesuchten Schlüssel.
Escape Rooms werden nicht ohne Grund auch als Teambildungsmaßnahme genutzt, denn hier muss man unter erheblichem Stress gut kommunizieren, Informationen auffassen und kombinieren. Das klappte in meinem Team gut, die Stimmung blieb konzentriert und freundlich und wir arbeiteten gut zusammen. Ich kann mir aber problemlos vorstellen, dass ein solcher Escape Room sehr schnell Fehler in der Kommunikation oder Sollbruchstellen in bestehenden Beziehungsstrukturen aufzeigen kann – solche Dinge zu erfahren, ist Gold wert für Teamleiter und Chefs, aber auch für die Teams selbst.
Das Ganze ist emotional und intellektuell sehr fordernd, aber auf eine spaßige Art und Weise. Mein Hirn war danach so voll, dass ich prompt den PIN-Code fürs wiedereingeschaltete Handy nicht mehr wusste. Was blieb, war ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit, in der Zeit herausgekommen zu sein und eine wirklich unterhaltsame Stunde verbracht zu haben. Das war definitiv nicht der letzte Escape Room, den ich besucht habe.
Fazit: Wenn euch Rätsel wie das oben beschriebene reizen und wenn ihr schon immer mal sehen wolltet, wie ihr oder eure Freunde oder Kollegen unter Stress reagiert, dann sind Escape-Room-Spiele etwas für euch. Wenn ihr Resident Evil oder allgemein Laborthemen mögt und einen Spielleiter mit viel Fingerspitzengefühl sucht, der auch für Einsteiger in diese spannende Freizeitgestaltung geeignet ist, dann solltet ihr auf jeden Fall dem Lockroom in Wuppertal eine Chance geben: www.lockroom.de. Einen Überblick über Escape Games in ganz Deutschland bietet die Website www.escape-game.org.