Magnitola von Gruppa Karl-Marx-Stadt
Es wird auf Fischpott wieder musikalisch. Diesmal ein wenig in Richtung Russendisko, Balkan Beats und Leningrad Cowboys. Auf dem Cover des schicken Digipacks von Magnitola hocken die Mitglieder von Gruppa Karl-Marx-Stadt lässig vor einem Auto. Kragen hoch, Adidas-Leiberl und Wifebeater inclusive. Da würde wahrscheinlich jedes Uptown Girl die Nase rümpfen, der zünftige Prolo hingegen schonmal die Subwoofer im Kofferraum auf 11 drehen. Ob der Prolo im Polo sich dabei dann aber auch prollig genug fühlt? Ich hab mir das Teil für euch mal gegeben.
Magnitola – knallt ganz gut
Direkt beim Einlegen von Magnitola kommen mir relativ dynamische Beats (und das Wort Scheiße) entgegen. Gesungen wird dabei sowohl auf Deutsch als auch auf Russisch. Unterlegt mit flotten Bläsern wippe ich auch gleich ein wenig mit, nur einen Wodka schütte ich mir lieber nicht ein. Bleibt ja oft nicht bei einem und außerdem trinke ich eher einen guten Korn. Beschrieben werden die 13 Songs als „feinster Balkan-Pop“ und das trifft es auch durchaus. Alles schön abwechslungsreich, gut produziert und tanzbar. Neben eigenen Songs gibt es auch noch Coverversionen von den Spice Girls („Wannabe“) und der Bloodhound Gang („The Bad Touch“). Hätte ich zwar nicht gebraucht, aber es fügt sich doch recht harmonisch in das Album ein.
Fazit
Mir hat Magnitola ganz gut gefallen. Hört man am besten beim lässigen Rumhängen mit den Homies. Für die gibt es fast am Ende mit „Babuschka“ auch noch eine Art Ghetto-Rap-Nummer. Auch im Auto kann ich mir das Album gut vorstellen, live müsste sich die Band aber echt anstrengen, um jenseits der Vorgruppe auch über 90 Minuten oder so gut anzuheizen. Kann man wahrscheinlich gut auf einem Festival antesten – nur leider (?) gibt es die gerade nicht. Ein klein wenig fanden wir (Freundin sowie Chefredakteur Fabian), dass die einzelnen Songs teilweise zu divers sind. Fast als ob jeder aus der Gruppa Karl-Marx-Stadt sind künstlerisch austoben wollte. So hört man teilweise Dog Eat Dog, teilweise typische Balkan Beats oder auch Gogol Bordello aus dem Sound raus. Für mich hat das als Nebenbeihörmusik aber gut geklappt. Check it out oder auch: Ваше здоровье!
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