Mark Brandis: Operation Sonnenfracht
Die Zukunft. Im Jahr 2129 fliegt die Menschheit zwar auf andere Planeten, aber noch längst sind nicht alle irdischen Probleme gelöst. Schuld hat zum Teil unsere Generation. Nach einem Erdbeben, das halb Los Angeles dem Erdboden gleich gemacht hat, droht eine viel größere Katastrophe: Der Kilimandscharo steht kurz vor dem Ausbruch. Das wäre schlimm genug, wird aber noch brenzliger durch ein Atommülllager aus unserer Zeit im Krater. Jetzt ist Kommandant Mark Brandis von der VEGA (der Venus – Erde Gesellschaft für Astronautik) gefragt. Er und seine Crew müssen den radioaktiven Giftmüll entfernen, bevor der Vulkan ausbricht.
Was spannend und zeitkritisch klingt, kommt dann leider doch etwas biederer um die Ecke als erwartet. Die Idee, achtlos „entsorgten“ Atommüll in einer SF-Geschichte zu thematisieren ist zeitlos und wird auch nach Fukushima immer aktuell bleiben. Und das, obwohl die Mark Brandis-Buchreihe bereits in der 70ern und 80ern erschienen ist. Trotzdem ist weder die Lösung originell noch sind die Erlebnisse der Crew besonders spannend. Dabei sind die Sprecher und Soundeffekte exzellent, die Regie zeigt ein Gespür für Timing, aber das Drehbuch hakt einfach. Die Terrororganisation „Fliegende Löwen“ schlägt nur einmal schon beinahe nebensächlich zu, das größte Problem der Retter ist Übermüdung, und Mark Brandis hat Stress mit seiner Frau. Das überzeugt einfach nicht. Obwohl der Ansatz gut ist, kann die Vorlage von Mark Brandis einfach nicht überzeugen. Die Reihe „Weltraumpartisanen“ aus der Feder von Nikolai von Michalewsky ist einfach zu angestaubt. Schade, denn eigentlich hat die Hard-SF-Story um einen friedlichen Weltraumhelden, der die Erde unserer Kindeskinder sicherer macht verdammt viel Potential.
FM