Monsterpark – Kartenspiel von Truant Spiele
Kreaturen der Nacht, ans Licht gebracht
Monsterpark von Truant Spiele versetzt uns in die Rolle von Zauberern. Handlung des Kartenspiels ist jedoch nicht das Zaubern, sondern das Einfangen von gefährlichen Bestien.
Mit Königen und anderen Gewaltherrschern ist das so eine Sache. Da wünschen sich diese Potentaten etwas, und flugs müssen ihre Untergebenen ihnen diesen Wunsch erfüllen. Sei er noch so hirnverbrannt oder gefährlich. Zum Glück droht bei Monsterpark trotz mancherlei gefährlicher Tierwesen keine Gefahr. Im Grunde geht es nur darum, möglichst viele Monster zu sammeln und in die königliche Menagerie zu bringen. Zum Lohn winkt Ruhm, wer die ansehnlichsten Monster anschleppt wird zum Königlichen Zoodirektor ernannt.
Monsterpark beruht auf zwei Sorten von Karten: Monster und Wünsche. Die 48 Monsterkarten zeigen bekannte Kreaturen, vom Feuerdrachen bis zum Tatzelwurm, vom Leviathan bis zum Mantikor, vom Einhorn bis zum Riesenaffen Kong. Außer dem Monsternamen finden sich drei Angaben auf den Karten: Ein Lebensraum-Icon, dass das Habitat der Kreatur beschreibt, Beliebtheit, das den Wert des Wesens bei der Endwertung beschreibt und Gefährlichkeit. Lebensraum und Gefährlichkeit finden sich auch auf den Wunschkarten wieder. Denn der König wünscht sich immer mehrere Monster gleichzeitig für seinen Zoo. Die sollen dann auch bitte den gleichen Lebensraum oder die gleiche Gefährlichkeit haben.
Schnapp’ sie dir alle!
Das Monstersammeln ist dabei ganz einfach. Zum einen darf man in jeder Runde eine Karte ziehen – Wunsch oder Monster. Anschließend kann man Monster in das eigene Gehege legen, auf den Viehmarkt (unter Umständen auch auf den Schwarzmarkt) befördern oder auf dem Tisch bewegen (allerdings nicht die Monster aus fremden Gehegen). Auf der Hand dürfen bis zu drei Karten bleiben. In der eigenen Runde darf man bis zu zwei solcher Aktionen unternehmen. Zum Abschluss der Runde kann man einen königlichen Wunsch erfüllen. Wenn der König beispielsweise Wassermonster wünscht und man drei davon auf der Hand hat oder sie sich im Gehege oder auf den öffentlichen Märkten tummeln, kann man sich die Monster schnappen und sie an sich nehmen. Am Ende des Spiels zählen dann ihre Beliebtheitswerte.
So weit, so einfach. Ein paar Sonderkarten gibt es dann allerdings noch. Die Aktivisten können ausgespielt werden, um jemand anderen an der Erfüllung eines Wunsches zu hindern. Die Göttliche Intervention erlaubt es, einen Wunsch mit schon zwei Monstern zu erfüllen. Der Wilderer plündert fremde Gehege oder den Schwarzmarkt.
Auf zur Tatzelwurmhatz!
Monsterpark von Jens Schuhmacher und Maja Šimunić ist ein schnelles und einfaches Kartenspiel, das fast schon etwas zu schnell vorbei ist. Nur manchmal wirkt das Gameplay ein etwas unausgereift. Gerade zu Anfang macht es keinen Sinn, zwei Aktionen auszuführen und man verzichtet oft auf die eigene Handlung. Das fühlt sich etwas unbefriedigend an. Ebenso haben wir in den Testrunden die Ablegeplätze Viehmarkt und Schwarzmarkt kaum benutzt.
Aber trotz kleinerer Makel ist Monsterpark ein schönes kompaktes Kartenspiel, das sich für knapp 13 Euro lohnt – allein schon wegen der wunderbaren Monsterillustrationen. Die Bilder von Oliver Schlemmer sind wirklich wunderbar und wirken wie ein kleine Fenster in eine bunte Fantasy-Welt. Wer also schon immer in die Fußstapfen von Ash Ketchum oder Mammy Fortuna treten wollte: Monsterpark erfüllt diesen Wunsch.
Disclaimer: Fischpott hat ein Rezensionsexemplar von Truant Spiele erhalten.
Alter: 10+
2-4 Mitspielende
15-40 Minuten Spieldauer