Oh Myyy! (There Goes The Internet)
Vorweg ein Bekenntnis: Ich bin ein großer Fan von George Takei. Nicht so sehr in seiner Rolle als Zulu in der Originalausgabe der Fernsehserie Star Trek, denn ich bin ein Kind der Next Generation, sondern als humorvoller Schauspieler und jemand, der über sich selbst lachen kann und sich für viele lohnende Ziele einsetzt. Die folgende Besprechung seines Ebooks »Oh Myyy!« (mittlerweile auch als Taschenbuch erhältlich) macht sich also schon zwangsläufig einer gewissen fehlenden Objektivität schuldig.
George Takei hat sich mit über 70 Jahren das Internet erschlossen und mit mehreren Millionen Fans ist man versucht zu sagen: Untertan gemacht. Das allein ist ein Beweis für seine geistige Größe und Flexibilität. In »Oh Myyy« verspricht er, seinen Erfolg im Internet zu erklären und das tut er auch. Dieses Wissen ist aber tatsächlich der kleinste Teil des Buches und leider für die meisten von uns nicht für eigene Zwecke nutzbar, denn die Erklärung lautet: „Ich war Zulu, darum folgten mir 10.000 Leute. Dann habe ich jeden Tag ein lustiges Bild/Mem gepostet und es wurden immer mehr.“
Oh Myyy ist darum eher eine Art sehr spezialisierte Biographie, mit dem Fokus auf Takeis Social-Media-Aktivitäten, als ein Ratgeber für Interneterfolg. Trotzdem kann man viele grundsätzliche Erkenntnisse aus diesem Buch ziehen: regelmäßig Posten, viel Humor und Toleranz, aber durchaus auch schon mal den Trollen einen Schuss vor den Bug geben – all das trägt weit.
Das Buch ist in der Takei eigenen, sympathischen und (selbst)ironischen Art geschrieben, enthält unterhaltsame Anekdoten aus seinem Leben, die auch über das Internet hinausgehen, diverse lustige Fotos und Memes und doch auch genug „Fleisch auf den Knochen“, dass man ein wenig mehr über diesen liebenswerten Steuermann erfährt. Vor allem aber bringt es immer wieder zum Schmunzeln. Wer Takei nicht ohnehin schon auf Facebook oder Twitter folgt, wird es danach vermutlich wollen. Wer das große Geheimnis eines erfolgreichen Facebook-Auftritts sucht, um selbst nächste Woche mehrere Hunderttausend Fans zu haben, wird es in diesem Buch aber nicht finden.