Paradise Hills
Alles fängt mit einer Party an. Genauer gesagt einer Hochzeitsfeier. Viele Leute, altmodisch wirkende Kostüme, alles altmodisch-pompös. Wahrscheinlich hätte Ludwig XIV. aka Sonnenkönig die Sause geliebt. Mittendrin Uma (Emma Roberts) als Braut. Draußen ist ein Auto zu sehen, das mit eingeklappten Rädern wegschwebt. Wir befinden uns also zurück in der Zukunft. Zeitsprung, zwei Monate vorher. Uma kommt mit verdreckten Klamotten in Paradise Hills an. Wir überlegen, was wohl diesmal der Twist sein wird. Ist sie vielleicht drogensüchtig und soll auf Entzug gehen? Träumt sie das alles nur und liegt eigentlich in einer Crackhöhle irgendwo im Ghetto im Sterben? Fragen über Fragen. Wir versuchen, sie aus spoilertaktischen Gründen nicht zu beantworten.
Alles unter Kontrolle
Ein wenig erzählen kann ich Euch aber doch. Uma wird in Paradise Hills direkt in schicke weiße Klamotten gesteckt und kriegt eine ebenso schicke Frisur mit rosa und alles verpasst. Dazu noch drei Mitbewohnerinnen. Die Sängerin Armana (Eiza González), die übergewichtige Chloe (Danielle Macdonald) und die in sich gekehrte Chinesin Yu (Awkwafina). Wie uns sofort auffällt: In Paradise Hills ist nur privegiertes Weibsvolk auf der Patientenseite. Denn soviel sei verraten: Alle Insassinnen haben etwas, was ihre Eltern beziehungsweise ihr Umfeld geändert haben wollen. Meist eine gewisse Einstellung zu einer Beziehung. So will Uma ihren zukünftigen Ehemann Son (Arnaud Valois) so gar nicht heiraten, auch Armana macht eine ähnliche Phase durch. Chloe hingegen soll einfach nur abnehmen. Natürlich hat keine der Beteiligten Bock auf sowas. Uma versucht sogar, direkt am ersten Tag zu abzuhauen, wird aber von Armana direkt verraten.
Milla lässt die Scheiben zerspringen
Geleitet wird Paradise Hills von der in den Credits nur als The Duchess bezeichneten Milla Jovovich. Diese ist zwar nicht so herb drauf, wie zum Beispiel eine Dyanne Thorne (Filme? Schaut besser selbst…), kann aber schonmal so wütend werden, dass Glasscheiben zerspringen. Als Bedienstete fungieren ausschließlich Männer und die Mädels bekommen komplett auf ihre Therapie abgestimmtes Essen. Uma darf öfter auf ein Schaukelpferd. Auf dem wird sie dann an einer Stange an die Decke hochgezogen und es werden ihr Bilder von ihrem Zukünftigen oder auch ihrem geliebten Vater gezeigt. Die Beziehung von ihr zu Daddy und Sons Rolle dabei werden auch ganz gut erklärt. Warum Uma gern von der Insel (oder habt ihr gedacht, Paradise Hills wäre in den Bergen?) möchte, ist auch schnell klar. Dazu kommt dann noch ihr Geliebter Markus (Jeremy Irvine) aus der Unterschicht.
Look Top, Spannung Flop in Paradise Hills
Da komme ich auch direkt mal zu einem Punkt. Spannend fand ich Paradise Hills nicht. Interessant, ja. Optisch beeindruckend teilweise. Kostüme, Beleuchtung, Ausstattung überhaupt echt gelungen. Aber mitgefiebert habe ich nicht. Die Auflösung ist zwar ganz gut, gegen Ende wird es aber doch noch hanebüchen. Es gibt quasi noch ein Monster im Keller, da haben die Produzenten wohl etwas mitzureden gehabt. Leider kann ich jetzt wegen Spoiler und so nichts verraten. Sooorrry! Außerdem bin ich mir sicher, dass die Rolle der Duchess etwas weiter ausgebaut werden könnte. So vom Look und der Stimmung hat uns alles an Alice in Wonderland, A Cure For Wellnes oder alte Argento-Schinken erinnert. Zumindest ein wenig.
Dennoch ist Paradise Hills eher ein belangloser Film, der sich nicht sicher ist, was seine Zielgruppe sein soll. Außerdem ist der Ton teilweise komisch abgemischt (sobald was nicht genau in der Mitte passiert, fällt der Ton in zwei, drei Szenen deutlich zu leise aus). Die Bildqualität der Blu-Ray, die uns zur Verfügung gestellt wurde, ist hingegen sehr gut.
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