Rogue Hunter
Kommen wir mal zu einem richtig schlechten Film. Wenn auf dem Cover der Blu-Ray über den Namen der Hauptdarstellerin Megan Fox noch Von der Regisseurin von „Silent Hill: Revelation“ steht, dann schwant mir nix Gutes. Silent Hill: Revelation ist nämlich ein Kackfilm zu einem ganz guten Spiel. Megan Fox hat sich nach einem Hitler-Vergleich immerhin einen Rauswurf von Steven Spielberg persönlich eingefangen. Zu dem Zeitpunkt war ihre Karriere allerdings bereits auf dem Weg zum Tiefpunkt. Ob der mit Rogue Hunter jetzt schon erreicht ist, wage ich zwar zu bezweifeln, sie ist aber auf dem besten Weg ins Dschungelcamp beziehungsweise in den D-Promi-Status.
Fangen wir mal von vorne an
Irgendwo im afrikanischen Hinterland. Ein paar Typen haben eine Löwenfarm aufgezogen. Dort züchtet man, der Name sagt es ja schon, Löwen, die man des Felles wegen schlachtet. Natürlich kommt es zu einem dramatischen Zwischenfall: Eine besonders aggressive Löwin schafft es, sich zu befreien und macht Hackfleisch aus den Farmern. Einer der Farmer ist ein Typ, der auf IMDb nur als Butcher gelistet wird und von Nkanyiso Bhengu dargestellt wird. Der war wohl mal Popstar und ist uns aufgrund seines krassen Kopfes aufgefallen. Wahrscheinlich wurde er nur deshalb gecastet. Schaut am besten selbst mal über Google Bildersuche nach ihm.
Egal, wenig später sind wir irgendwo anders im afrikanischen Hinterland. Sam (Megan Fox) ist mit einer Truppe Witzbolde (aka Söldner) unterwegs, um eine entführte Gouverneurs-Tochter zu befreien. Diese wurde von einem Typen namens Zalaam entführt, er erhofft sich dadurch mehr Macht in der Gegend. Außerdem steht er auf Human Trafficking. Also hocken die Rogue Hunter im Gebüsch und beobachten Zalaam und seine gefühlt fünf Schergen beim Evil-Doing. Bis dann ein Funkspruch kommt, dass die Mission vorgezogen werden muss. Zalaam will die Geiseln in ein paar Stunden bereits woanders hinschaffen. Eigentlich wollte man ja schön leise und so bei nachts, aber hey, irgendwas ist ja immer.
Millionen Fliegen können sich nicht irren
Der Schuss geht natürlich nach hinten los, obwohl die irre Truppe um Sam irgendwie heimlich C4 im Lager versteckt hat, was man jetzt schön remote zündet. Wenig später wird man von Zalaam und seinen Spießgesellen gejagt, es gibt erste Verluste (was auch daran liegt, dass die Ex-Marines auf Sams Seite irgendwie eher Wurstblinker denn Super-Army-Soldiers sind) und man zieht sich auf eine verlassene Farm zurück. Verlassen? Habt ihr denn gar nicht aufgepasst? Es ist natürlich die Löwenfarm vom Anfang. Und die Löwin ist natürlich auch noch in der Nähe. Warum? Wird sogar erklärt. Ist aber nicht wichtig.
Rogue Hunter ist richtig mies. Das fällt einem auch nicht erst nach 30 Minuten auf, es wird sofort auf den reinen Tisch gekackt. Neben viel Action (die dennoch nicht gut inszeniert ist) gibt es noch dumme Dialoge, blöde Witze und übertriebene Coolness. Später versucht man dann doch noch ein wenig deep zu sein, indem man krasse Dinge erzählt und eine eher platte Naturschutz-Botschaft unterbringt. Das hat sogar der olle Steven Seagal mit On Deadly Ground schon besser hingekriegt (sogar VIEL besser). Dazu kommen echt dumme Szenen. Da sprengt man nachts etwas und dann brennt der Boden schön gleichmäßig gefühlt die halbe Nacht durch. Das Bonding zweier Charaktere definiert sich durch den Song Everybody der Backstreet Boys. Zalaam hat gefühlt immer die gleichen fünf Typen um sich, weil es wohl an Statisten mangelte. Sowas hab ich dann Zalaami-Taktik genannt.
Rogue Hunter – Fazit
Kurz hatte ich überlegt, ob mit der gleichen Cast ein Film namens Rouge Hunter die bessere Wahl wäre. Halt eine Truppe Idioten, die ihrer Traumfrau ein spezielles Rouge aus der Mall besorgen sollen. Wahrscheinlich nicht. Rogue Hunter (im Original heißt der Müll übrigens nur Rogue, da es schon diverse andere Rogue Hunter gibt) ist jedenfalls einer der Filme, die man in der Videothek früher unmittelbar neben den guten B-Movies sortiert hat. Neben Missing in Action oder Delta Force gab es ja immer ähnlich klingende C-Produktionen. Wer mal wieder einen guten, in Afrika spielenden Söldnerfilm sehen will, kann sich ja einfach nochmal The Wild Geese geben. Der ist zwar schon uralt und sicher nicht unumstritten, aber immerhin unterhaltsam.
Die Blu-Ray ist ungeschnitten mit FSK 18 versehen, es gibt ein Wendecover und immerhin verschiedene Soundoptionen. Untertitel sind wie so oft nur für Hörgeschädigte dabei. Aber ihr schaut euch den Mist ja jetzt eh nicht mehr an, gell?
Wenn man zum Verstehen des Artikles erstmal 80% der Substantive im Text durch den Google-Übersetzer jagen muss(und ja es heißt übersetzer und nicht Translator), dann ist der Kritik genauso nicht lesenswert,wie der Film nicht sehenswert ist.
Da helfen wir gerne weiter. „Kackfilm“ heißt grob übersetzt „shitty movie“.