Run – Du kannst ihr nicht entkommen
Run – Du kannst ihr nicht entkommen ist ein besonderer Film. Dies liegt an erster Linie an Hauptdarstellerin Kiera Allen. Die spielt die 17-jährige Chloe Sherman. Chloe sitzt im Rollstuhl, genau wie auch Kiera Allen. Das verleiht ihrer Rolle auf jeden Fall noch eine ganze Ecke Authentizität. In Run – Du kannst ihr nicht entkommen erleben wir zunächst, wie Diane Sherman (Sarah Paulson, am ehesten noch bekannt aus American Horror Story) zu ihrem neugeborenen Baby geführt wird. Im Hintergrund diverse Ärzte, im Vordergrund der Glaskasten mit dem eindeutig als Frühchen zur Welt gekommenen Kind. Direkt danach werden uns diverse medizinische Fachbegriffe eingeblendet. Chloe leidet unter anderem an Diabetes, Asthma und Hautausschlag. Außerdem kann sie ihre Beine nicht bewegen. Es ist ein Wunder, dass sie überhaupt lebt.
Man wird ja wohl noch träumen dürfen
Chloe träumt davon, ins College zu gehen. Sie hat diverse Bewerbungen verschickt und hofft, angenommen zu werden. Diana hat das Haus halbwegs behindertengerecht umgebaut, mit Treppenlift und so weiter. Nur das Internet darf Chloe nicht verwenden. Sie hat auch kein Smartphone. Diana ist außerdem regelmäßig bei einer Selbsthilfegruppe, wo sie betont, wie froh sie ist, dass Chloe bald aufs College darf. Sie selbst hatte ja durch Chloes Einschränkungen ein entbehrungsreiches Leben ohne Reisen, Feiern oder Spaß. Nur irgendwie hatte ich den Eindruck, als ob Diana am liebsten gesagt hätte: Nein, wo ich jetzt 17 Jahre meines Lebens mit der Pflege von Chloe verbracht hab, da wäre ich ja schön blöd, wenn ich sie jetzt abrauschen ließe. Ob es wohl den einen oder anderen Twist in Run – Du kannst ihr nicht entkommen gibt? Jetzt mal abgesehen vom sehr präsenten Filmtitel?
Rennen – nicht Laufen!
Wenn das Leben nur so einfach wäre, wie ein Ärzte-Song. Chloe kann nicht einmal eine Dose Tabletten ohne Hilfe aus einem hohen Schrank fischen. Zum Glück ist sie technisch einigermaßen versiert und weiß sich zu helfen bei diesen und anderen Problemen. Warum sie überhaupt eine Dose Tabletten aus einem Schrank holen will? Tja, auf einer der Dosen (sie kriegt jeden Tag unglaublich viele Pillen) steht nicht etwa ihr Name, sondern der von Diane. Da Mutter nicht so richtig auf Nachfragen reagiert beziehungsweise diese abwiegelt, muss Chloe schon ein wenig Panik bekommen. Mehr verrate ich jetzt nicht, aber was Twists im Plot angeht, entpuppt sich Run – Du kannst ihr nicht entkommen als regelrechter Plottwister, quasi der Hurrikan unter den Twist-Filmen. Gegen Ende wird es dann sogar noch richtig böse, hat mir gut gefallen.
Run – Du kannst ihr nicht entkommen: Fazit
Ich fand Run – Du kannst ihr nicht entkommen gut. Ich hab recht früh versucht, die Handlung vorherzusehen. Das ist mir auch immer gelungen. Es ist aber auch ungemein befriedigend, bei einem Film die Hinweise recht früh zu erkennen. Die Schauspieler machen ihre Sache sehr gut, wirkt alles recht authentisch. Die Handlung selbst ist sicher nicht die originellste, aber das passt schon. Das Wohnhaus wird – typisch Horrorfilm sag ich mal – angemessen präsentiert und ist als vermeintlich sicherer Ort, der zur Falle werden kann gut gewählt. Die Kamera ist schön ruhig, es gibt keine Jumpscares und der Film ist mit 89 Minunten schön kurz. Untertitel gibt es nur auf Deutsch, der englische Ton ist schön räumlich (der deutsche sicher auch, es gibt auch eine low-dynamic-Abmischung für den Nachbarn). Die Blu-Ray hat eine gute Bildqualität. Anzeige Empfehlung ist raus.
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