The Shannara Chronicles
Dank Peter Jacksons fulminanter Herr der Ringe-Trilogie ist Fantasy endgültig im Mainstream angekommen. Und spätestens nach dem außerordentlichen Erfolg von HBOs Game of Thrones-Reihe ist es nur verständlich, dass andere Fernsehsender ebenfalls ein Stück vom Lembas abhaben wollen. Mit The Shannara Chronicles liegt jetzt eine Serie vor, die auf den ersten Blick eher für ein jüngeres Publikum ausgerichtet ist.
Wir haben uns das Werk einmal für euch angeschaut.
Die Serie The Shannara Chronicles basiert lose auf Terry Brooks Roman Die Elfensteine von Shannara. Nachdem auf unserer Erde durch einen zerstörerischen Krieg nahezu alles Leben vernichtet wurde, entwickelte sich durch Mutation nach und nach eine neue Generation von Bewohnern der nun mehr als Vier Welten bekannten Lande. Der Ellcrys wacht dabei als Weltenbaum über das Schicksal der Welt und bannt die alles Leben bedrohenden Dämonen in der sogenannten Verfemung. Leider stirbt der Ellcry und als alle Blätter von seinen Ästen zu Boden gefallen sind, erwacht das Böse von neuem. So gelangen nach und nach immer mehr fiese Dämonen auf die Oberfläche.
Als Retter der Welt müssen die Elfenprinzessin Amberle Ellessedil (Poppy Drayton), der Halbelf Wil Ohmsfort (Austin Butler) und die Streunerin Eretria (Ivana Baquero) mehr oder weniger gemeinsam aufbrechen, um den letzten Samen des Ellcry zu einem mystischen Ort namens Safehold zu bringen. Unterstützt werden sie dabei von dem mysteriösen Druiden Allanon (Manu Bennett). Der durch seine Rolle des Gimli bekannte Schauspieler John Rhys-Davies ist übrigens als Elfenkönig beim durchaus überzeugenden Cast dabei.
Im Laufe der Serie bekommen wir weitere Aspekte von Shannara präsentiert. So gibt es außer Menschen auch Elfen, Trolle und Gnome, wobei jede Spezies die anderen nicht besonders mag. Vor allem die Trolle sind dabei sehr cool, sie tragen Gasmasken, haben diverse Schläuche an ihren Rüstungen und könnten direkt aus einem Endzeitfilm wie Mad Max entsprungen sein. Die Welt ist dabei zwar nicht besonders realistisch entworfen worden, hat mir aber ausgesprochen gut gefallen. So entdeckt man immer wieder Reste einer vergangenen Zivilisation: U-Bahn Tunnel und verfallende Brücken sowie diverse andere von Moos überwucherte Ruinen. Wer das PlayStation Spiel Enslaved – Journey to the West gespielt hat, wird so einiges im Look von Shannara Chronicles wiedererkennen.
Überrascht war ich auch vom Gewaltgrad – hier geht es doch relativ hart zur Sache. Zwar nicht so brutal wie bei Game of Thrones oder Spartacus, aber für eine eher auf jugendliche Zuschauer zugeschnittene Serie doch schon ein wenig grenzwertig. Gedreht wurde in Neuseeland, was man der Serie auch ansieht. Es gibt sehr viele richtig schöne Landschaftsaufnahmen und stilvolle Sets. Ebenfalls positiv zu erwähnen ist, dass die erste Staffel einigermaßen abgeschlossen ist. Natürlich lässt sie auch Raum für eine zweite Staffel, kann aber mit einem sehr intensiven Finale aufwarten und lässt eine durchaus befriedigt zurück. Ich freue mich auf jeden Fall, wenn ich wieder in die Welt von Shannara eintauchen kann.
Ankreiden könnte man der Serie allenfalls, dass die meisten Konflikte sofort in der nächsten Folge aufgelöst werden und man sich eigentlich nicht allzu viele Sorgen um das Wohlergehen der Hauptdarsteller machen muss. Dafür sind diese allesamt überzeugend in ihrer Rolle und es macht Spaß, sie bei ihrer Heldenreise zu begleiten. Auch die Dämonen sehen echt schön böse aus, wenn auch ein wenig zu sehr von den Mordor-Orks aus Tolkiens Welt inspiriert. Allein der Druide Allanon nimmt anfangs doch zu oft die Rolle des Deus ex machina ein und teilweise ist die Handlung durchaus ein wenig cheesy. Mich hat das nicht zu sehr gestört und besser als die mir bekannten Bücher von Terry Brooks war es allemal.
Die Blu-ray ist dabei technisch auf sehr gutem Niveau, Bild und Ton stimmen und ein paar interessante Extras sind auch mit an Bord. Fantasy-Fans und vor allem Rollenspieler sollten also definitiv mal ein Auge riskieren.
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