Slayed – Wer stirbt als Nächstes
Herbstzeit- Slasherzeit. Mit dem nahenden Schocktober kommen auch wieder mehr klassische Horrorfilme aus den dunklen Ecken der Videotheken gekrochen. Besser gesagt aus den Streaminglöchern, die Generation Z leiht ja keine physischen Medien mehr aus. Und für genau diese Zielgruppe wurde Slayed – Wer stirbt als Nächstes entworfen. Der Anfang ist dann auch rasant geschnitten. Wir sehen eines dieser typischen Verbindungshäuser voller Bad Neighbors. Die Bewohner inklusive Neuzugängen mit lustigen Schandmasken sind hart am Feiern. Also Handy in der Hand, harte Drinks im Hals und saufen-texten-knipsen #supernervig.
Nur Idioten aufm College
Wir fanden die ganze Baggage an Deppen anfangs jedenfalls super unsympathisch. Da sind die Freundinnen Ellery Scott und Shayleen Zhou. Ellerys Bruder Wes, Shayleens Boyfriend Malik Moore sowie Beau Vaughn und Kylie Martinez. Also um nur einige Namen zu nennen. Die armen Schweine, die immer wieder generische Namen für dumme Filme suchen müssen, tun mir irgendwie jetzt schon leid. Aber: So richtig dumm ist beziehungsweise bleibt Slayed – Wer stirbt als Nächstes zum Glück nicht. Ihr wollt was über die Handlung erfahren?
Gut, mal kurz zusammengefasst: Nach der Party im Verbindungshaus stellt sich heraus, dass Kylie sexuell missbraucht wurde. Angeblich von Wes. Der kann sich aber an absolut nüscht erinnern. Einen ähnlichen Vorfall gab es wohl schon vor einem Jahr. Außerdem scheinen die männlichen Studenten eine Vorliebe zu haben, Mädels, die sie erfolgreich flachlegen konnten, mit einem Ausrufezeichen zu markieren. Ne, nicht mit Edding, in sozialen Netzwerken. Die fiktive Universität Whiton University ist als Elite-Studierplatz natürlich sehr auf ihren Ruf bedacht, weshalb solche Probleme eher vertuscht werden.
Slayed – Wer stirbt als Nächstes bzw. wann?
Der erste Mord passiert dann allerdings erst nach gut 30 Minuten. Ein fieser Bohrmaschinenkiller richtet einen Studenten regelrecht hin. Man kriegt sofort das Gefühl, als ob der Mörder hier sein Opfer bloßstellen wollte. Bestrafen für vergangene Missetaten möglicherweise auch. Die herbeigerufene Universitätspolizei (ja, die haben wirklich eine eigene Polizei in Whiton!) verhört dann auch mögliche Verdächtige und Zeugen. Auch Direktor Bruce van Horn möchte bei den Verhören anwesend sein. Dies ist sein gutes Recht als Universitätsdirektor. Nutzen tut dies allerdings nicht viel. Der nächste Mord kommt schneller als gedacht.
Nach dem etwas langen Einstieg geht Slayed – Wer stirbt als Nächstes dann doch recht flott weiter. Ellery versucht herauszufinden, was in der Partynacht mit Kylie passiert ist. Dazu unterzieht sie sogar deren Hotpants einer DNA-Analyse im Uni-eigenen Labor. Die Polizei ermittelt derweil fröhlich vor sich hin und wir als Zuschauer können sogar ein wenig Whodunit spielen. Technisch ist auch alles im Lot, die Effekte sehen schön blutig und handgemacht aus. Die Kamera hat ein paar sehr interessante Spielereien zu bieten und der Look besticht durch satte Farben.
Slayed – Wer stirbt als Nächstes – Fazit
Ich habe bereits bei einem Review zur Slasher–Serie angemerkt, dass bestimmte Dinge besser als Film funktionieren. Wenn die Figuren erstmal auf dem Schachbrett stehen, trifft das bei Slayed – Wer stirbt als Nächstes absolut zu. Es macht durchaus Spaß, zu überlegen, was wohl der Plot noch so zu bieten hat. Neben den slashigen Momenten gibt es auch noch die Meta-Handlung mit den Missbrauchsfällen in der Universität. Die Schauspieler machen ihre Sache auch gut. In einer Szene wird einer Studentin eine traurige Nachricht überbracht und ihre Reaktion ist extrem real. Die Macher haben sich also verschiedene Gedanken gemacht, wie ein ernstes Thema gut in einem Slasherfilm verpackt werden kann.
Technisch macht Slayed – Wer stirbt als Nächstes auch eine sehr gute Figur. Viele Einblendungen von Messages vom Smartphone, Fotos, Posts und so weiter. Auf meinem kleinen 37 Zoll Fernseher teilweise schwer zu lesen, aber zumindest beim englischen O-Ton brav deutsch untertitelt. Der Ansatz, die Story nicht stumpf um eine Mordserie zu erzählen, hat mir auch gut gefallen. Sicher, so genial wie damals der erste Scream ist Slayed – Wer stirbt als Nächstes nicht, aber auch nicht schlacht schlecht. Passend zum Ende des Sommers also die passende Horror-Unterhaltung.
Uns wurde ein Testmuster in Form eine Blu-Ray zur Verfügung gestellt.
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