Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers
Oder auch: „Star Wars: Best of Fanservice” der letzte Film der Trilogie aller Trilogien.
Zzzm, pew, pew: Unser Gastautor Clemens Jaeckel war mit Rey, Chewie, Finn und den anderen im Kino.
Ich versuche mich hier spoilerfrei zu halten denn es geht immerhin um den letzten Teil der Star Wars-Haupthandlung und die ist Disney-Kanon (an dieser Stelle verdrücke ich nun eine kleine Träne für die nun „Legends“ Romane).
Eine Heldenreise in 3 Akten

Seitdem ich auf dieser Welt bin gibt es Star Wars und wie viele habe ich dieses Filmphänomen als Kind als phantastisches Märchen, als junger Erwachsener als SciFi-Opera und nun als Bombast-Kino miterlebt. In der heimischen Idylle geben sich Star Wars- und Star Trek-Memorabilien sowie viele Comics und andere popkulturelle Ausstellungsstücke die Hand. Nicht verwunderlich, dass ich daher aufgeregt war wegen der Möglichkeit, den Film als einer der ersten zu sehen. Da ich aus der Vergangenheit gelernt habe, gehe ich grundsätzlich ohne Trailer gesehen zu haben ins Kino (die Trailer-Kultur ist ein ganz eigenes Thema) und versuche, so unvoreingenommen wie nur irgendwie möglich zu sein. Vielleicht ist die Vorbildung aus kanonischen Star Wars-Romanen für die Sichtweise auf den Film ein Problem, aber das ist dann so.
Das Licht ging also im Kino aus und der Star Wars-Crawl begann, John Williams ikonische Musik schallte aus den Lautsprechern und kaum war die Schrift von der Leinwand verschwunden, war auch der erste Akt der Heldenreise (die Exposition) schon vorbei. Mehr brauchte nicht gesagt zu werden. Nach diesen zwei Minuten folgte ein 140 Minuten langes Feuerwerk aus Action und beeindruckenden Bildern, das einem kaum Luft ließ, die Welt und besonders ihre schönen Umgebungen auf sich wirken zu lassen. Von dieser Zeit sind mindestens 120 Minuten der klassische zweite Akt (Konfrontation) und der Rest dient dann der Auflösung.
Es gibt viel zu sehen, vielleicht zu viel.
Wir folgen der Hauptheldin Rey (Daisy Ridley), wie sie und ihre Freunde, die sie in den letzten zwei Filmen kennengelernt hat, versuchen, gegen die vom Supreme Leader Kylo Ren (Adam Driver) angeführte First Order eine Rebellion weiterzuführen. Im Laufe der Handlung wird schnell klar, dass sich ein Konflikt zwischen den Gefährten als auch in Rey und Kylo Ren selbst manifestiert, der fortan als Nebenschauplatz dienen wird.
Und Schauplätze haben wir hier viele, es werden so viele aus dem Star Wars-Universum bekannte Welten als auch neue Welten besuch, dass kaum Zeit bleibt, um zu verstehen, was abgeht. Dazu kommen immer wieder Verfolgungsjagden sowie eine Schnitzeljagd durch die Star Wars Galaxy und das alles in einem durch den Plot vorgegebenen straffen Zeitrahmen.
Wir bekommen viele alte Freunde aus dem Star Wars-Universum wieder auf die Leinwand projiziert und bei jedem, auch wenn sich im Hinterkopf ab und an ein kleiner imaginärer Skeptiker mit dem Kopf gegen die Wand schlägt, geht einem das Fan-Herz auf. Auch mit Verlust von alten Freunden und neuen Bekanntschaften geizt Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers nicht und unterstreicht so die Achterbahnfahrt, welche durch die pausenlose Aktion angetrieben wird. Der ganze Plot macht den achten Teil der Saga durch seine Geschwindigkeit und das gnadenlose Abschneiden von offenen Geschichtsenden fast vollkommen unwichtig. Einzig Luke und der Verbleib der Rebellenflotte spielen eine Rolle. Jedem, der etwas von Star Wars kennt wird etwas geboten und es kommt einem wie das „Best of Star Wars“ vor, auch wenn es den Film damit völlig überlädt und teilweise unwichtig ist für die Story.
Einzelne Figuren werden zum „Deus ex machina“ und lösen den Konflikt fast im Alleingang. Andere, die wir in den vorherigen Filmen lieb gewonnen haben verlieren an Bedeutung für den Zuschauer, selbst die aufgezwungenen plotrelevanten Szenen sowie zwischenmenschlichen Momente gehen in dem Donner der Weltraumschlachten fast unter.
Versteht mich nicht falsch – ich habe trotz allem geweint und gelacht, aber ich bin so zerrissen wie selten aus dem Kinosaal gegangen. Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers strotzt von unlogischen Momenten, die aber in der Epik um sie herum einfach untergehen. Gänsehaut läuft einem über den Nacken, wenn Ian McDiarmid das erste Mal wieder auf der Leinwand zu sehen ist und die schauspielerischen Leistungen von Daisy Ridley und Adam Driver sind besonders in ihrem Zusammenspiel herausragend.
Auch bekommen wir neue Raumschiff- und Robot-Designs zu sehen und man sieht schon, wie das Franchise mit seiner nächsten Spielzeug-Kollektion Punkte machen will.
Fazit?
Egal wie ich nach dem ersten Sehen zu diesem Film stehe, ich kann nur jedem Star Wars-Fan ans Herz legen, ihn sich allein schon um der Nostalgie Willen anzusehen.
Ein Moment sorgt bei jedem Fan-Herzen für einen kleinen Sprung gen Decke.
Die Musik ist so zu den Bildern passend das sich viele der gefühlten Emotion alleine durch diese ausdrückt. Allerdings ist mir kein einzelnes Stück im Gedächtnis geblieben, aber wer weiß vielleicht passiert das ja noch beim zweiten oder dritten sehen.
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