Swords & Bones
Pixeloptik, Chiptune-Musik, intuitives Jump ’n’ Run-Gameplay – 1986 wäre Swords & Bones ein Klassiker geworden. Aber wir haben 2022 und ich stelle mir die Frage: Machen Retrogames wirklich Spaß?
Armer Ritter
Der Held von Swords & Bones von RedDeerGames hat es nicht leicht. Zwar trägt er eine Ritterrüstung, schwingt ein Schwert und kann auch so einige Zauber lernen, aber viel einstecken kann der namenlose Kämpfer nicht. Drei Treffer und er ist tot. Und Treffer steckt man beim Spielen auf der Nintendo Switch so einige ein. Das liegt zum einen an Gegnern wie wandelnden Skeletten, fiesen Froschleuten, heimtückischen Raben, schaurigen Schleimmonstern und monologisierenden Minibossen. Zum anderen an bodenlosen Abgründen, Lava und tödlichen Stacheln. Aber ganz so schlimm ist das Sterben nicht. Denn die Level von Swords & Bones sind recht kurze Angelegenheiten. Hat man das mit dem rechtzeitigen Springen, Schlagen, Schießen nicht hinbekommen muss man zwar von vorn anfangen – und das nicht selten – aber das sind dann auch nur ein, zwei Minuten verlorene Lebenszeit.
Looten und Leveln
Und das Gute am namenlosen Rittersmann1 ist, dass er in jedem überstandenen Level Gold, Silber und Edelsteine einsackt. Die können wir dann im Laden gegen geflügelte Stiefel (Doppelsprung), magischen Pfeil (Fernkampfangriff), magische Axt (anderer Fernkampfangriff), Feuersäule (mächtiger Wumms) und einige weitere Goodies eintauschen. Darunter dann auch Steigerungen von Lebensenergie und Mana. Wenn man viel Geduld hat, kann man sich sogar durch die einfacheren ersten Level grinden, um mit den angesammelten Schätzen hochpreisige Fähigkeiten zu erwerben. Und wenn man mehrfach an einem Level gescheitert ist, kann man das zu gut verstehen. Dabei bietet es sich bei Swords & Bones durchaus auch ganz ohne Grind-Absichten an, auch mal ein Level zu wiederholen. Denn vielleicht fehlte ja der Schlüssel für diese eine Kiste beim letzten Mal oder die Illusionswand hinter der einige Schätze lagern wurde einfach nicht durchschaut. Außerdem ist in jedem Level auch ein Gral versteckt und man möchte ja die Sammlung komplettieren.
Zurück in die gute alte Zeit
Die Inspiration für Swords & Bones, das schreibt RedDeerGames in den Pressemitteilungen zum Videogame, sind Klassiker wie Ghosts ’n Goblins und Castlevania. Dabei knüpft Swords & Bones tatsächlich an das Spielgefühl der frühen Platformer2 an. Dazu gehört auch das recht häufige Scheitern und Neustarten von Leveln. Die man dann irgendwann fast auswendig kennt und so meistern kann. Für knapp 8 Euro3 kriegt man ein nettes Retrogame für die Switch (oder im Steam-Shop), dessen kurze knackige Level – 50 an der Zahl – schnellen Spielspaß nebenher versprechen.
Fischpott-Disclaimer: Wir haben vom Publisher einen Review Code zu Rezensionszwecken erhalten und auf der Nintendo Switch gespielt.