Teamcrack Dortmund
Im Kerker des Franzosenkaisers
Napoleon will uns ans Leder und dann müssen wir auch noch eine Bombe entschärfen. Wir hatten also wirklich viel zu tun bei diesem Ausflug zu Teamcrack Dortmund. Wie wir uns geschlagen haben, verrät euch dieser Artikel.
Ein kleiner Hinweis noch (es waren Scherze wie dieser, für die Napoleon uns in den Kerker werfen ließ): Hier erfahrt ihr, was ein Escape-Room eigentlich ist.
Anfahrt und das Team
Unser Navigationsgerät hat uns in Dortmund erst einmal an eine etwas falsche Ecke geschickt, aber das kann man dem Raum ja nicht vorwerfen. Ihr solltet euch aber besser zuerst auf der Homepage kundig machen, welches der Parkhäuser in der Dortmunder Innenstadt für euch geeignet ist. Wie es sich für eine Innenstadt gehört, erreicht ihr das Teamcrack auch hervorragend mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Unser Team setzte sich diesmal zusammen aus: Markus und Simone, zwei alten Hasen, Fabian, der erst ein paar Räume gespielt hat, und mir.
Vorbemerkung: Etwas, das uns bei beiden gespielten Räumen nicht gut gefallen hat, war die Kommunikation mit der Spielleitung. In jedem der Räume, die wir bisher gespielt haben, gab es immer auch einen Rückkanal, also zum Beispiel Mikrofone an der Kamera, ein Telefon, ein Funkgerät oder eine andere Möglichkeit, mit der Spielleitung direkt in Kontakt zu treten, wenn man Tipps haben wollte oder etwas nachfragen musste. Beim Teamcrack hat man dies per Text-Messages über ein Tablett bzw. ein Handy gelöst. Dadurch, dass man seine Fragen erst eintippen musste, und die Antwort dann auch oft auf sich warten ließ, haben wir es uns immer sehr gut überlegt, ob wir einen Tipp anfordern wollten. Auch dass die Tipps ohne ein hörbares Signal auf den Geräten ankamen, und man deswegen immer wieder darauf gucken musste, fanden wir verbesserungswürdig.
Der erste Raum: Mysterium Dortmunder U
Wir spüren als Kriminalbeamte einem verschwundenen Geschäftsmann nach, bis uns die Spur in die Wohnung des Hausmeisters der Firma führt. Dort schließen sich die Türen hinter uns und uns war klar: Wir haben 60 Minuten um eine versteckte Bombe zu finden, sonst ist es aus.
Das Mysterium ist ein sehr solider und liebevoll eingerichteter Raum. Es gibt diverse Überraschungen, es wird eine durchgehende Geschichte erzählt, und die Rätsel bewegen sich in einem mittleren bis gehobenen Schwierigkeitsgrad. Der Raum kann an einigen Stellen durch raffinierte Requisiten punkten und hat ein gutes durchgehendes Niveau und Spieltempo. Damit befindet er sich in guter Gesellschaft mit anderen Räumen, die Spaß machen und gut gebaut sind, schafft es aber nicht ganz in die Spitzenriege.
Fazit: Das Mysterium ist unter den guten Räumen ordentlicher Durchschnitt. Die Abläufe funktionieren, die Rätsel sind solide, die Ausstattung ist gut, aber es fehlt ein wenig der originelle Funke, um eine ausgesprochene Empfehlung zu erhalten. Das ist beim Napoleon-Raum anders, darum: weiterlesen!
Mysterium Dortmunder U bei Live Escape Game Deutschland.
Der zweite Raum: Napoleon
Wir schreiben den 9. April 1809 und Napoleon ist nach Dortmund gekommen. Wir konnten unsere Klappe nicht halten und haben uns über den kleinen Mann lustig gemacht. Dafür wandern wir in den Kerker und da der Henker 60 Minuten braucht, bis er sein Beil scharf geschliffen hat, bleibt uns nicht viel Zeit um zu entkommen. Zum Glück hat der Erbauer des Kerkers Vorarbeit für uns geleistet.
Schon der Einstieg in den Raum ist großartig – Wände, Boden und Einrichtung vermitteln glaubhaft den Eindruck, man säße tatsächlich in einem Kerker des 19. Jahrhunderts. Dass man sich anfangs nur mit (elektronischem) Kerzenlicht umsehen kann, macht es umso spaßiger.
Auch nachdem man den Kerker verlassen hat, kann der Raum mit stimmiger Einrichtung und originellen Rätseln punkten. Ungewöhnliche Schlösser und ungewöhnliche Lösungswege machen den Raum auch für erfahrene Spieler zu einer tollen Erfahrung. Vor allem die Requisiten und die Raumnutzung sollen lobend erwähnt werden.1
Die Rätsel selber sind dabei nicht übermäßig komplex oder schwierig, regen aber wegen ihrer ungewöhnlichen Lösungen die grauen Zellen ordentlich an. Trotzdem wird es an keiner Stelle unlogisch oder bricht der Spielverlauf ab.
Fazit: Napoleon hat alles, was ein Raum braucht, um eine klare Empfehlung zu erhalten (mit der Einschränkung der Kommunikation in den Raum, siehe oben): spannende Ideen, unterhaltsame Rätsel, eine tolle Einrichtung und eine stringente Geschichte. Vive la France!
Napoleon von Teamcrack Dortmund bei Live Escape Game Deutschland.
- Und natürlich die Tatsache, dass Fischpott den Kerker in Bestzeit überwunden hat: 41 Minuten! – Anmerkung von Fabian ↩