the Rite – der Ritus
Antony Hopkins jagte seinen Zuschauern als menschenessender Psychopath Hannibal Lektar des öfteren einen Schrecken ein. In seiner neuen Rolle als Exorzist in dem Film „the Rite“ soll er nun finsteren Dämonen das Fürchten lehren. Ihm steht der fast unbekannte Colin O’Donoghue zur Seite. Ob der gefühlt eine Millionste Exorzismusfilm die Zuschauer noch schocken kann – auf Fischpott Erfahrt ihr´s!
Um aus seinem Kaff herauszukommen, besucht der junge Michael Kovak die Priesterschule. Doch mit seinem Glauben an Gott ist es ziemlich weit her, wie er bald feststellen muss. Gerade er soll dann auch noch ein Exorzismus-Seminar in Rom besuchen. Dort lernt er Vater Lucas kennen, der ihm das exorzieren beibringt. Anfangs ist er noch skeptisch, sieht das ganze lieber wissenschaftlich und glaubt, die „Patienten“ des Exorzisten brauchen eher psychologische Betreuung. Doch schon bald passieren seltsame Dinge, die Michael nicht mehr so einfach erklären kann.
Dass sich überhaupt nochmal jemand traut, einen Exorzismusfilm zu drehen, ist schon etwas verwunderlich. Gar nicht überraschend ist dann allerdings, dass die Geschichte wenig neues bietet. Das stört bei „the Rite“ aber auch nicht wirklich. Kopfverdrehende und Erbsensuppe kotzende Mädchen kriegen wir hier nämlich auch nicht zu sehen. Hier mal ein Schockeffekt, dort mal ein bisschen Ekel, ab und zu groteske Verrenkungen. Aber niemals so, dass Zuschauer wegsehen. Schließlich ging es Regisseur Mikael Håfström nicht darum, einen Horrorfilm zu drehen, sondern eine wahre Geschichte zu erzählen. Eben die von Michael Kovak und Vater Lucas. Und ihrer Begegnung mit dem Bösen. Was das Drehbuch nicht hergibt, wird allemal wieder durch Håfströms Kameraführung wettgemacht: wahrlich meisterhaft ist fast jede einzelne Einstellung gelungen. Ebenso das Spiel mit Schatten und Licht, die Nahaufnahmen und die Schärfespiele. Auch für Kulissen und Hintergründe hat Hafström ein Händchen. Übertroffen wird das allerdings noch von den Darstellern. Der noch Junge Colin O’Donoghue dürfte wegen seiner Leistungen in „the Rite“ schon bald in Rollenangeboten schwimmen. In der Rolle einer besessenen lässt Marta Gastini den Zuschauern des öfteren einen Schauer über den Rücken laufen. Unübertroffen ist allerdings Antony Hopkins selbst in jedem einzelnen Moment. SO GUIT wie in diesem Film habt ihr Hopkins noch NIE spielen sehen. Jede einzelne Emotion steht ihm nicht nur im Gesicht, er schleudert sie euch gerade zu mit seinem Mienenspiel entgegen!
An sonsten bietet „the Rite“ alles, was sonstige Exorzismusfilme auch bieten – allerdings nicht so penetrant. Hier rein paar Bibelzitate, dort ein archaisches Riutal, etwas Weihwasser. Dafür aber in vielen Szenen auch echte Spannung. Wer es schafft, üder den ganzen katholischen HokusPokus hinwegzusehen oder ihn einfach als das zu behandeln, was er ist: normale Fantasy, sieht einen Film, der Storytechnisch nicht besonders innvotaiv ist, allerdings anderen Exorzismusfilmen WEIT voraus. Und vor allem einen Film, der technisch und schauspielerisch fast schon ein Meisterwerk ist. Kurz Wirklich sehenswert!
JK
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