Vaiana
Die junge Frau und das Meer
Eine polynesische Prinzessin überquert den Ozean auf der Suche nach dem legendären Helden Maui – um eine Katastrophe zu verhindern, die der halbgöttliche Hallodri eingeleitet hat. So beginnt Vaiana – im Original Moana – aus den Disney-Studios.
Vorab eine Warnung: Ja, es wird gesungen. Aber das ist auch gut so.
Maui war’s!
Wunderschöne Inseln, weit verstreut im riesigen Meer: Wenn die alten Polynesier*innen das Nachbardorf besuchen wollten, mussten sie den Pazifik bezwingen. Die nötigen Skills haben sie der Überlieferung nach von einem Mann namens Maui gelernt. Und was für ein Mann das war! Laut den Legenden Hawaiis hat er die Sonne gefangen, damit sie nicht mehr so schnell über den Himmel zieht. Die Maori erzählen, Maui habe er einen riesigen Fisch aus dem Meer gezogen, der später zur Nordinsel Neuseelands wurde. In Tahiti heißt es, er habe das Feuer erfunden. Dwayne „The Rock“ Johnson, aktueller Sexiest Man Alive, der auch schon in einmal die Rolle von Herkules geschlüpft ist, spricht den polynesischen Tausendsassa.
When rocks sing …
Denn auch wenn der animierte Held nicht unbedingt so aussieht wie „The Rock“, erfüllt Johnson ihn mit Leben und leiht ihm außer seiner Stimme auch seine charakteristische Augenbrauenmimik. Und überrascht das Publikum mit einer gelungenen Gesangseinlage: Im witzigen und ohrenwurmverdächtigen „You’re welcome“ singt der Ex-Wrestler von den Heldentaten Mauis, der sich selbst für den größten der Größten hält. Aber – und das ist keine Überraschung – Maui, der größte, ist nur der unwillige, sich selbst überschätzende Sidekick. Die echte Hauptfigur ist Vaiana, gesprochen von Newcomerin Auli’i Cravalho, die eine klassische Heldinnenqueste übernehmen muss.
Vaiana, Prinzessin des Meeres
Denn auf ihrer Heimatinsel mitten im Pazifik in vorkolonialer Zeit stimmt etwas nicht. Die Kokosnüsse sind hohl, die Fische verschwinden, das Land bringt keine Früchte mehr hervor. Vaiana ahnt, dass die Ursache dafür in einer Geschichte ihrer Großmutter Tala zu finden ist. Der Sage zufolge hat Maui vor langer Zeit das Herz der Göttin Te Fiti gestohlen, um der Menschheit das Geheimnis des Lebens zu schenken. Seitdem, so geht die Geschichte, ist der Ozean voller Monster und das Leben selbst stirbt. Vaiana muss sich auf die Reise machen, der Göttin das Herz zurückzubringen – und Maui soll ihr dabei helfen.
Hüte dich vor Kokoskriegern!
Der widerwillige Halbgott ist aber zum Glück nicht der einzige Begleiter von Vaiana. Der Ozean selbst ist auf ihrer Seite, ebenso wie der Hahn Heihei, der selbst für ein Haushuhn bemerkenswert dumm ist. Dafür müssen die Gruppe aber auch einige harte Gegner bezwingen wie die in Kokosnussschalen gehüllten, Road Warrior-esken Kokomoras, das Seeungeheuer Tamatoa, gesprochen/gesungen von Jemaine Clement und das Vulkanmonster Te Ka.
Endlich erwecken die Disney-Studios mal wieder eine außereuropäische Sagenwelt zum Leben, und das äußerst gelungen. Vaiana ist, trotz aller Skepsis gegenüber Gesangseinlagen, zumindest in der Originalversion eine klare Empfehlung und übertrumpft mit seiner fantastischen Welt und ihrer fantasievollen Umsetzung vergleichbare Werke wie Frozen oder Tangled. Der Vorfilm Inner Workings / Herz oder Kopf beginnt zunächst wie eine Rebellion gegen Schufterei in anonymen Großraumbüro, entwickelt sich dann aber mehr zu einem Manifest für eine angemessene Work-Life-Balance. Aber niedlich ist die Animation im Cartoon-Stil der 60er dann doch.
Disclaimer: Wir haben eine Einladung zur Pressevorführung im Originalton, frei von Helene Fischer und Andreas Bourani, erhalten und angenommen.