4 Morde, eine Chance – Locked Bochum
Bochum ist eine gute Stadt, wenn man Escape Rooms spielen möchte. Das hat sich bei unserem Besuch im Locked gezeigt, wo wir uns auf die Fährte eines mysteriösen Mörders mit dem Pseudonym Der Chemiker setzten, um zu verhindern, dass er einen fünften Mord begeht. Ob es uns gelungen ist und was wir vom Raum 4 Morde, eine Chance halten, lest ihr hier.
Noch einmal kurz erklärt: Was ist ein Escape Room Game?
Anfahrt und das Team
Das Locked liegt in der Innenstadt von Bochum, es empfiehlt sich also, eines der Parkhäuser in der unmittelbaren Nähe zu nutzen. Der Empfangsraum des Locked hat große Fenster zur Straße und erinnert mit den lederbezogenen Sitzbänken und der indirekten Beleuchtung an einen kleinen Nachtclub. Hier bekommt man Getränke und die Einleitung, die in unserem Fall Viktor Huhn, einer der drei Besitzer abhielt, mit sichtlicher Vorfreude, uns gleich in den Raum schicken zu können.
Das Team Fischpott bestand diesmal aus den alten Hasen Simone, Markus und mir sowie Elenia, für die dies der erste Escape Room war.
Der Raum
In 4 Morde, eine Chance spüren wir einem Mörder nach, indem wir die Recherchen eines verschwundenen Privatdetektivs durchforsten und daraus schließen, wo der Mörder seinen fünften Mord begehen will. Finden wir den Tatort binnen 60 Minuten heraus, können wir den Mord verhindern und den Täter fassen.
Der Raum ist wunderschön im Stil eines Hard-Boiled-Krimis wie Der Malteser Falke eingerichtet. Was schnell auffällt: Anders als bei den meisten Escape Rooms gilt es hier nicht ein Rätsel nach dem anderen zu lösen, sondern man kann parallel an mehreren Rätseln gleichzeitig arbeiten. Darum eignet sich dieser Raum sehr gut für Gruppen von 5 oder 6 Spielern.
Man sollte auch nicht zu zimperlich sein – man braucht für kein Rätsel körperliche Gewalt oder Kraft, aber man sollte schon mutig schrauben, ziehen und ausprobieren. Der Raum nutzt seine Einrichtung sehr effektiv und zum Teil schon fast gemein.
Die Rätsel sind in herausragend großem Maße in die Geschichte eingebaut. Man löst nicht nur Zahlen- oder Symbolrätsel, sondern muss sich wirklich in die Recherchen des Detektivs einarbeiten, um die Lösung zu finden. Dabei hantiert man mit sehr schönen und aufwendigen Requisiten. Hier ist nichts laminiert oder mit dem Etikettenmacher beschriftet.
Allerdings ist der 4 Morde auf jeden Fall der schwerste Raum, den wir bisher gespielt haben. Das beginnt dabei, alle Hinweise zu finden (siehe oben) und gilt für die Rätsel in besonderem Maße, die oft mehr als einen Lösungsschritt besitzen und bei der Interpretation der gefundenen Hinweise einiges an Grips benötigen. Elenia, unser Frischling, fühlte sich dementsprechend zum Teil ein bisschen überfahren. Alle Rätsel sind logisch aufgebaut und gut zu lösen, nur eben auf der Schwierigkeitsskala eher oben anzusiedeln. Wir haben es tatsächlich nicht geschafft, innerhalb der Zeit herauszukommen, durften den Raum aber dennoch zu Ende spielen. Schlussendlich waren wir rund sieben Minuten zu langsam, weil wir schlichtweg einen wichtigen Hinweis nicht rechtzeitig entdeckt hatten. Das ist aber nicht dem Raum, sondern nur uns selbst anzulasten.
Fazit: Wer einen anspruchsvollen Raum mit toller Einrichtung, einer spannenden und originell umgesetzten Hintergrundgeschichte und viel Tüftelei sucht, der ist mit dem 4 Morde sehr gut beraten. Der Raum fördert die Immersion (also das Eintauchen in die Hintergrundgeschichte, als sei man wirklich dort und spiele nicht nur ein Spiel) in sehr starkem Maße. Gerade große Teams mit etwas Escape-Room-Erfahrung können hier noch eine lohnende Herausforderung finden. Aber Obacht: Das Hirn wird rauchen!