Der Kölner Zoo
Es regnet und ist grau, als mein Sohn Lorenz (5 ¾) und ich den Luftballonmann am Eingang mit einiger Überredungskunst meinerseits links liegen lassen. Für das Wetter kann aber erstens der Kölner Zoo nichts und zweitens sind wir Wuppertaler und somit an Härteres gewöhnt. Also genießen wir, dass wir die Tiere an diesem Tag weitgehend für uns haben. Und die meisten lassen sich vom schlechten Wetter nicht beeindrucken.
Viel zu sehen
Was schnell auffällt, ist die Größe der Gehege und das Bemühen, die freie Wildbahn im Rahmen des Möglichen nachzuahmen. Unmittelbar danach beeindruckt der Kölner Zoo durch seine Größe und die Menge an unterschiedlichen Tieren. Sie alle aufzuzählen, wäre ein wenig zu viel des Guten, darum möchte ich hier auf den Zooplan verweisen.
Da wir keine fahrbare Badewanne schaffen wollten, haben wir darauf verzichtet, einen Bollerwagen zu mieten, was später am Tag dazu geführt hat, dass ich als Reittier herhalten musste. Mein Rat ist darum: Gerade mit Kindern die Wege im Voraus planen, sonst kann man ordentlich Kilometer erlaufen. Oder man folgt einfach direkt dem gut ausgeschilderten Rundweg.
Grandiose Show
Hervorheben möchte ich neben den Erdmännchen, die wir ein bisschen um ihre Wärmelampe beneidet haben, und den Giraffen noch die Seehunde, die eine wirklich spektakuläre Fütterungsshow vorgeführt haben. Am spielerischen Umgang des Trainers, wenn die Tiere einmal nicht das taten, was er sich wünschte, konnte man ein gutes Verhältnis erkennen. Die Vorführung selbst konnte spielend mit professioneller Domptur mithalten.
Spielend
Es ist nicht immer klar, was in der kindlichen Psyche so vor sich geht, aber bei jedem Zoobesuch ist der Spielplatz eine unvermeidbare Station. Und der Kölner Zoo kann auch in diesem Bereich überzeugen. Neben zahlreichen modernen Klettergerüsten sind auch weitere aktive Spielelemente integriert. Genug Auswahl, um den Junior flitzen und den Papa verschnaufen zu lassen.
Nicht nur von oben nass
Ein weiteres Highlight ist das Aquarium, in dem sich neben einer großen Auswahl an Fischen und Reptilien im Obergeschoss auch Insekten finden. Im Schmetterlingshaus kann man sich umflattern lassen, man kann Blattschneiderameisen bei der Arbeit sehen und bei unserem Besuch war auch der Infostand aufgebaut, an dem man von zwei sehr kompetenten und freundlichen Damen Wissenswertes über Stabschrecken und Spinnen erfuhr und eine Vogelspinne streicheln konnte.
Das Drumherum
Die Eintrittspreise des Zoos sind mit 17,50 € (ermäßigt 12,00 €, Montags 14,50 €) für Erwachsene und 8,50 Euro für Kinder (Montags 6,50 €) ziemlich happig und es gibt leider keine Tagesfamilienkarte. Eine Familie mit zwei Kindern lässt also gute 50 Euro am Eingang. Das allerdings kostet Kino heutzutage auch schon, und im Zoo ist man deutlich länger. Parken kann man den ganzen Tag für vier Euro, was wiederum sehr günstig ist.
Zum Zeitpunkt dieser Besprechung wird das Restaurant gerade umgebaut, so dass für das leibliche Wohl nur der Imbiss zur Verfügung steht. Der ist nicht so richtig gemütlich und das Fett für die Fritten hätte auch schon vor ein paar Ladungen ausgetauscht werden können, aber die Preise und Portionen sind in Ordnung.
Fazit: Man kann im Kölner Zoo problemlos einen spannenden und unterhaltsamen ganzen Tag mit Kindern verbringen – muss man bei den Preisen aber auch, damit es sich lohnt. Grundvoraussetzung ist, dass sich die Kinder für die Tierbeobachtung interessieren und auch damit leben können, wenn einige Tiere mal nicht zu sehen sind, weil sie sich gerade zurückgezogen haben.
Nachwort
Ist ein Zoo Kultur? Darüber lässt sich ebenso streiten wie über die ethisch-moralische Frage, ob Zoos Tierschutz oder Tierquälerei sind, ob Artenschutz oder Freiheit das höhere Gut sind. Beides sind Fragen, zu denen bereits berufenere Personen umfangreich diskutiert haben. Meine Einstellung zu beiden Fragen ist durch diesen Artikel sicher deutlich geworden. Aber wie steht ihr dazu? Lasst es uns in den Kommentaren oder bei Facebook wissen.