Key & Free
Bei unserem jüngsten Ausflug in die Welt der Rätsel und verschlossenen Türen hat es uns in den vor wenigen Wochen eröffneten Escape Room Key & Free nach Dortmund verschlagen, wo wir uns mit dem „gefürchteten Grafen“ angelegt haben.
Hier in der Gegend nennt man es „das Zimmer des Bösen“. Vor vielen Jahrzehnten war es das Arbeitszimmer und der Hauptaufenthaltsort des allseits gefürchteten Graf Mordum von Westfalia. Seine Gräueltaten sind weit über die Grenzen des Landes bekannt. Heute ist es jedoch lange verlassen und kein Mensch wagt sich auch nur in die Nähe des Anwesens. Die schauderhafte Bosheit des Grafen soll noch immer die Gemächer benebeln und zu übernatürlichen Phänomenen führen. Man sagt, wer länger als 60 Minuten dort verbringt, komme nie wieder raus.
Ihr schlüpft in die Rolle eines Teams, das sich auf die Aufklärung paranormaler Vorfälle spezialisiert hat. Angekommen im Arbeitszimmer des Grafen überkommt euch ein kalter Schauer. Rummms! Mit einem Mal fällt hinter euch die Tür ins Schloss. Nun liegt es an Euch!
Noch einmal kurz erklärt: Was ist ein Escape Room Game?
Anfahrt und das Team
Key & Free liegt mitten in Dortmund, was für die Parkplatzsuche Schlimmes verspricht, aber das war natürlich auch dem Team bewusst und so hat man zwei Parkplätze direkt am Haus eingerichtet. Von dort geht es einige Treppen hinab in den Keller einer schmucken Stadtvilla.
Das sehr junge und freundliche Team nimmt seine Gäste mit Getränken in Empfang und für eventuelle Wartezeiten liegen kleine Tüftelspiele bereit, mit denen man sich die Zeit vertreiben kann.
Ich habe mich dem Grafen mit Simone und Markus (die bereits andere Räume mit mir gespielt haben) und Svenja gestellt, für die dies der erste Raum war. Da wir den Raum mit der aktuell zweitbesten Zeit beenden konnten und darum auf die Ehrentafel kamen, wurde an diesem Tag der Teamname „Team Fischpott“ ins Leben gerufen.
Der Raum
Der Raum des gefürchteten Grafen beeindruckt bereits auf den ersten Blick mit einer tollen Atmosphäre und schon das Betreten des Raumes wurde auf spannende Weise anders gestaltet. Der Raum ist hübsch und originell eingerichtet, mit viel Liebe zum Detail und vielen Requisiten. Dabei bleibt aber die gesamte Zeit sehr deutlich, was zu einem Rätsel gehört und was nicht, so dass man sich nicht verzettelt.
Das Thema des Raumes – paranormale Ermittlungen – wird konsequent aufgenommen und alles im Raum gliedert sich thematisch sehr schön darin ein.
Die Rätsel selber sind vielseitig und originell, die Hinweise, die man zum Lösen erhält, sind klar formuliert, verlangen aber dennoch einiges an Grips, um sie zu lösen. Es sind überraschende Wendungen im Raum versteckt, es gibt hochwertige technische, mechanische und logische Rätsel und der „Flow“ des Raumes, also das Gelangen von einem Rätsel zum nächsten, ist sehr angenehm und voller Erfolgserlebnisse.
Die Rätsel rangieren dabei in der Schwierigkeit von mittel bis hoch und es sind auch einige Kopfnüsse dabei, bei denen man um die Ecke denken muss.
Bis zu drei Tipps im Laufe der 60 zur Verfügung stehenden Minuten fordert man bei der Spielleitung an, die ihre Besucher aber auch nicht im Stich lässt, wenn sie sich mal irgendwo verfransen sollten.
Fazit: Von der Ausstattung über die Spielleitung, die Art, Umsetzung und Schwierigkeit der Rätsel bis hin zu den originellen Elementen des Raumes kann der gefährliche Graf überall Höchstnoten einstreichen. Mit einer Lösequote von rund 65% ist der Raum für vollkommene Anfänger vielleicht ein bisschen zu anspruchsvoll, aber jedem, der bereits aus zwei oder drei Räumen entkommen ist, sei Key & Free ans Herz gelegt. Diesen Raum sollte sich kein Escape-Room-Fan entgehen lassen. Vielleicht könnt ihr unsere Zeit ja schlagen.