Das Fischpott-Manifest
Oder wie ich lernte, den Fischpott zu füllen
1. Schreib über heißen Scheiß
Heißer Scheiß muss nicht aktuell sein, Heißer Scheiß ist nicht das, was alle mögen. Heißer Scheiß ist das, was Du gut findest. Außer, es ist wirklich Scheiße. Dann schreib das auch. Mit einer guten Begründung liest sich das auch prima.
2. Schreib über dein Ding
Auch wenn wir viel über Zombies, Superhelden und anderen Nerdkram schreiben, soll Dich das nicht von Deinen Lieblingsthemen abhalten. Fischpott ist ein Kulturblog, und da gehört von Kafka über Lady Gaga bis George A. Romero alles dazu.
3. Schreib wie Du redest
Schachtelsätze sind prima. Für tiefgeistige Romane oder wissenschaftliche Abhandlungen. Wer Texte im Internet liest, ist eher kurze Sätze gewohnt. Eher so wie im Gespräch, nicht wie in der Literatur.
4. Schreib richtig
Kurze Sätze heißt nicht, dass Du wie ein Vorschulkind schreiben sollst. Kurze Sätze sind auch bei Fischpott grammatikalisch korrekt. Und wenn ein Gedanke zu kompliziert für einen kurzen Satz ist, dann kannst Du auch Kommata verwenden. Aber überlege, ob Deine Ausführungen nicht auch mit zwei kurzen Sätzen schlüssig wirken.
5. Schreib korrekt
Rassismus, Sexismus und andere Diskriminierungen bringen keinen weiter. Wenn Dir solche Untertöne in den Medien auffallen, die Du besprichst, dann rede darüber. Scheiße ist es zum Beispiel auch, wenn DVDs keine Untertitel für Gehörlose mitbringen. Das kannst Du anprangern.
6. Schreib kritisch
Selbst wenn Du ein schickes Hardcover-Buch kriegst oder eine Pressevorführung besuchst, fühle Dich nicht verpflichtet. Du schreibst das nicht für die Spender, sondern für die Leser. Die wollen eine Empfehlung, eine Warnung oder einen Hinweis, für wen sich das Kulturereignis lohnt.
7. Schreib keinen Scheiß
Niemand möchte verarscht werden. Deswegen schreib nur, was auch belegbar ist. Bei manchmal doch sehr subjektiven Rezensionen sind Eindrücke und Emotionen wichtig – aber die Fakten müssen stimmen. Das reicht von richtigen Daten (zum Beispiel Veröffentlichungsdatum) bis zu Hintergrundinfos (ob der Regisseur früher mal in der FDP gewesen ist zum Beispiel).
8. Schreib es aus
Abkürzungen sind nützlich, wenn Papier gespart werden soll. Im Internet sparst Du aber nur sehr wenige Bytes durch häufiges Abkürzen. Das kostet Lesbarkeit.
9. Schreib unterhaltsam
Langwierige, ins Detail gehende Prüfberichte gibt es mehr als genug. Erzähle der Leserin doch einfach mal worum es geht und warum es Dir gefallen hat – oder warum das Spiel, der Film, das Buch, die Aufführung zum Kotzen war.
10. Schreib wie Du willst
Wenn Dir kurze Wham!-Blam!-Sätze nicht liegen, schreibe einfach so wie Du es gewohnt bist. Bei Fischpott gibt es keine Stilvorschriften, nur Vorschläge und Bitten.
11. Erzähl es Deinen Freunden
Wenn Du in sozialen Netzwerken aktiv bist, poste doch einfach mal einen Link zu Deinem Fischpott-Artikel. Erzähle ruhig weiter, wenn Dir ein Blogeintrag eines anderen Fischpott-Autoren gefällt. Teilen ist eine ziemlich gute Sache.
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