»Der Sturm« in Berlin
Im Berliner Natur-Park Schöneberg fand am 14.06. die Premiere zu Shakespeares „Der Sturm“ statt. Hier ein etwas verspäteter Bericht der aber brandaktuell ist, es gibt noch einige Vorstellungen diesen Sommer!
„Wir sind aus solchem Stoff wie Träume sind, und unser kleines Leben ist von einem Schlaf umringt.“
Dies sagt der Zauberer Prospero, der mit seiner Tochter Miranda vor zwölf Jahren auf einer einsamen Insel strandete. Er war der Herzog von Mailand, bis er von seinem eigenen Bruder Antonio entmachtet wurde und fliehen musste. Antonio kehrt von einer königlichen Hochzeit zurück und, wie es der Zufall es so will, passiert sein Schiff die verlassene Insel. Prospero dürstet es nach Rache, er beschwört einen Sturm herauf und das Schiff kentert. Alle Passagiere werden unversehrt an den Strand der Insel gespült. Platt gesagt ist Der Sturm eine Geschichte über die Liebe, die Vergebung und natürlich die Feststellung, dass man mit Hass wenig reißen kann im eigenen Leben.
Die szenische Darstellung ist nicht Weltklasse, aber es lohnt sich, dieser Umsetzung mit viel Liebe zum Detail zuzuschauen. Es gibt viele spaßige Musikeinlagen, die auch vor E-Gitarre und Kazoo nicht zurückschrecken. Daneben wird auch der Wunsch zum bedingungslosen Grundeinkommen laut.
Auch die Umgebung des Natur-Parks Schöneberg ist sehenswert. In der Pause kann man ein bisschen herumwandern und sein Bier im Grünen geniessen. Die Zuschauer sitzen während der Vorstellung auf Holzbänken und Kissen, wenn es kälter wird gibt es auch Decken. Keine Angst vor schlechtem Wetter, dann wird in der alten Lokhalle nebenan gespielt. Die Eintrittspreise lohnen sich auch besonders für Schüler mit 6 €, Normalsterbliche bezahlen 18,50 € und ermäßigt sind es 13,50 €. Weitere Vorstellungen finden noch den ganzen Sommer statt und außer Der Sturm führt die Berliner Shakespeare Company auch Ein Sommernachtstraum, Romeo & Julia und Die Zähmung der Widerspenstigen auf.