Sherlock (BBC)
Er ist zurück. Schon wieder! Wie oft wurde im Laufe der Filmgeschichte Sir Arthur Conan Doyles Romangestalt Sherlock Holmes wieder zum Leben erweckt. Und JA, FischPott schreibt drüber.
Skeptiker fragen sicher nach der Existenzberechtigung der tausendsten Interpretation. Was ist neu, was wollt ihr denn da noch besser machen? Was wollt ihr uns noch zeigen, was wir nicht gesehen haben. Die Antwort der BBC-Macher ist einfach: 21. Jahrhundert.
Wer war nochmal dieser Benedict Cumberbatch?
Holmes ist ein durchschnittlicher Charakter in der realen Welt des 21. Jahrhunderts – jung, Smartphone, nervöser Ex-Raucher, modische Kleidung und leicht autistisch. Zudem spielt BBC dem Zeitgeist entsprechend mit den Themen Sexualität und Gender, immer wieder gibt es Anspielungen, ob Holmes schwul ist – er selbst scheint aber keine Sexualität zu besitzen. Außerdem versteht er sich selbst als verkanntes Genie, dass die ultimative Methode der Kriminologie gefunden hat und einen überlegenen Intellekt besitzt. Das Passende Gesicht dazu liefert Benedcit Cumberbatch, in seiner bis jetzt besten Rolle. Und er vermag sie auszufüllen. Nicht umsonst bekommt er jetzt, 2 1/2 Jahre später Rollen in Filmen wie dem Hobbit oder das Angebote, Khan im neuen Star Trek zu spielen. Zackig gespielt und dabei jedes Mal genau auf den Punkt gebracht verkörpert er den arroganten, sozial inkompetenten, soziopatischen Meisterdetektiv.
Holmes 2.0
Wenn du so dreist bist und die mystifizierte Welt der Geheimräte und Verschwörungen in Kutten aus Doyles Büchern durch London im Jahr 2010 zu ersetzen, musst du dir schon was einfallen lassen.
Auch hier ist Kreativität die Lösung des Langeweileproblems: Moriarty, Erzschurke und Superfeind von Holmes zu Beispiel ist Criminal Consultant in seiner eigenen Beratungsfirma. Er berät Menschen, wie sie ihre Ressourcen am besten auf kriminelle Weise vergrößern. Ein kriminelles Genie, der krasse Gegensatz zu Holmes. Das sorgt dafür, dass jede Episode mit ihren 120 Minuetn Länge bis zum Ende ein spannendes Verwirrspiel mit Geheimnissen, Täuschungen, Intrigen, Falltüren und doppelten Böden bleibt.
Tatsächlich schaut sich Sherlock eher wie eine Abenteuerserie, mit ein bisschen Dexter, viel vom gleichen Charme, den auch BBCs Doctor Who an den Tag legt – und Witz.
Wieder einmal hat die BBC Serienabteilung bewiesen, dass sie ein Händchen hat für gute Drehbuchschreiber, Konzeptentwickler und nicht zuletzt Schauspieler hat, dazu Gespür für das gewisse etwas, das eine Serie einfach vom Rest der Landschaft abhebt. Was dabei herauskommt, lässt sich locker leicht wegschauen und wird garantiert nie langweilig.
FischPott-Pflichtvidüre!
JKG
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