Diablo 3
Der Teufel im Detail
Am 15. Mai ist Diablo-3-Tag. Zwölf Jahre nach dem zweiten Teil der Dungeon-Gekloppe-Reihe ist Diablo 3 aus der Development Hell entronnen und wandelt auf Erden. Dabei hat sich das Multi-Klick-Abenteuer kaum verändert.
Barbarian, Witch Doctor, Monk, Demon Hunter und Wizard sind die neuen Klassen. Neu ist auch, dass jede Klasse einen männlichen und einen weiblichen Avatar hat. Vorbei sind die Zeiten der vorgegebenen Geschlechterrollen. Dafür entfällt ein großer Teil an Flexibilität: Bei einem Stufenanstieg kann Spieler_in sich nicht mehr entscheiden, welche Attribute gesteigert werden – das ist vorgegeben. Die Skills kommen nicht mehr in verschiedenen Stufen und jeder Charakter kriegt jeden Skill zum Ausprobieren. Skillrunen modifizieren die Skills später.
Im Gegensatz zum aktuellsten Diablo-Klon Torchlight, bei dem auch Alchemisten zu Nahkampfexperten geformt werden können sind die Klassen bei Diablo 3 ziemlich unflexibel. Eine Spezialisierung auf ein bestimmtes Skill ist nur in Ansätzen möglich. Dafür sind Town Portals und Heiltränke keine Ressourcen mehr. Jeder Charakter kann ein Town Portal wirken und Monster verlieren Health Globes, die aufgesammelt werden können. Heiltränke gibt es zwar immer noch, die sind aber nicht mehr so wichtig.
Gut gegen Böse in HD
Der realistische Graphik-Stil ist schon fast perfekt animiert – ein Heranzoomen wie bei Torchlight ist aber leider nicht möglich. Ganz wie früher zerlegt der Spielcharakter Zombies, Skelette, Dämonen und andere Unholde. Und egal, ob mit Giftpfeilen, Waffen oder bloßen Händen: Der Schaden hängt immer von den Waffen ab, die man trägt. Das ist nicht logisch, aber simpel.
Simpel ist auch die Welt von Diablo: Monster sind böse und müssen erschlagen werden. Das ist aber das Konzept der Multi-Click-RPGs – für Dialoge und friedliches Miteinander sind andere Games gedacht. Ein leichtes Unbehagen erzeugt allerdings, dass mit dem schwarzen Voodoo-Hexer aus dem Dschungel ethnische Klischees reproduziert werden. Gegenüber dem schwarzen Sorcerer und Paladin in Teil Eins und Zwei erscheint das wie ein Rückschritt.
Stolzer Preis
Insgesamt ist Diablo in seiner aktuellsten Form stark vereinfacht bei optimaler Graphik. Die Innovationen bestehen vor allem daraus, schnell durch das Gameplay zu kommen. Das mag den Einfach-so-Spielern gefallen, Optimierer haben aber weniger Stellschrauben zum Charakterpimpen. Fans haben ohnehin schon geordert, Diablo-Neueinsteiger sollten sich aber noch einmal überlegen, ob sie dafür wirklich knapp 50 Euro zahlen wollen.
FM