Exit To Eden – Love And Other Nightmares
Zum Jahresbeginn wird es musikalisch im Fischpott. Exit To Eden aus Österreich legen mit Love And Other Nightmares ein Album aus dem Bereich Gothic Rock vor. Die Band besteht bereits seit 2002. Die erste Veröffentlichung (die 3-Track-EP Sarah) erschien dann erst 2009, das Debütalbum folgte ein Jahr darauf. Seitdem hat die Band relativ beständig alle fünf Jahre eine Veröffentlichung am Start, sodass Love And Other Nightmares am 17.01.2020 in den Plattenläden stehen wird.
Love And Other Nightmares
Mit Love And Other Nightmares haben wir es dann auch mit einer EP zu tun, also einem eher kurzen Album von unter 30 Minuten. Exit To Eden legen dann auch erstmal mit einem Spoken-Word-Intro los, was dann leider auch noch mit sehr viel Pathos und deutschlich akzentuiertem Englisch aufwartet. Liebe ist halt eine Bitch und voller Nightmares und so weiter. Ich glaube, so mit 16 und der ersten enttäuschten Liebe auf dem Schulhof oder nach einer Klassenfahrt fühlt man sich ungefähr so. Textlich wird es dann leider auch mit den weiteren Songs nicht besser. Klar, das Englisch ist schon irgendwie einwandfrei, aber wenn dann ‚bye‘ auf ‚cry‘ oder ‚say‘ auf ‚pay‘ und – völlig einfallsreich – ‚girl‘ auf ‚girl‘ gereimt wird, bin ich leider ein wenig raus. Zumal man die Texte ganz gut raushört. Zum Glück besteht aber eine CD nicht nur aus Texten.
Exit To Eden – Eintrittswunde
Musikalisch ist Love And Other Nightmares gar nicht so schlecht. Exit To Eden haben auf jeden Fall ein gut produziertes, nicht allzu druckvolles Werk hingelegt. Der Gesang ist leicht verzerrt und die Musik selbst ist meist eher im Mid-Tempo angelegt. Manchmal hab ich mich minimal an die Werke von Rob Zombie erinnert gefühlt, zum Beispiel beim ersten richtigen Song „Goth ’n’ Roll Head“. So richtig gezündet hat das alles bei mir aber nicht, kann man ganz gut nebenbei hören (wenn die Texte nicht wären, siehe oben). Teilweise sind die Songs auch schön groovig und dank der insgesamt kurzen Spielzeit wirkt auch alles schön kompakt und dadurch recht abwechslungsreich. Mithörende Freunde waren aber relativ schnell von dem genervt, was uns Exit To Eden hier vorsetzen. Die Musik selbst klingt dabei nicht ganz so ernst oder deprimierend-pessimistisch, wie die Lyrics vermuten lassen.
Exit To Eden – Austrittswunde
Komme ich mal zum Fazit. Love And Other Nightmares bietet leider nicht allzu viel Neues im Gothic-Rock-Bereich (sofern wir es hier überhaupt mit Gothic Rock zu tun haben). Im Booklet haben Exit To Eden eine recht stimmige Zeichnung von Tattoo-Künstlerin Anastasia Grichina zu jedem Song beisteuern lassen. Wer auf eher gefälligen, dezent düsteren Rock mit entsprechenden Texten steht, kann ja gern mal reinhören. Gebraucht hätte ich diese EP allerdings nicht so wirklich.
NRT Records hat uns freundlicherweise ein Testmuster zur Verfügung gestellt.
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