Resident Evil: Retribution 3D
Alle zwei Jahre wird die Videospielgemeinde mit einem weiteren Teil der „Resident Evil“ Reihe … sagen wir mal beschenkt. Denn obwohl die einzelnen Filme regelmäßig von Kritikern verrissen werden, steigen mit jedem Teil die Zuschauerzahlen und damit auch die Einspielergebnisse. Auch Resident Evil 5 ist da keine Ausnahme und hat weltweit bereits mehr als das Doppelte seines Budgets eingespielt.
Zuallererst sei gesagt, dass die 5 im Titel niemanden davon abschrecken sollte sich den Film anzusehen. Alles was die vier vorangegangenen Teile an Story angesammelt haben, wird direkt am Anfang von der Hauptprotagonistin Alice (gewohnt hart und sexy: Milla Jovovich) kurz zusammengefasst. Dabei bewegt sich der Gehalt der Vorgeschichte sowieso nur auf dem Niveau der ersten 10 Minuten eines durchschnittlichen Christopher Nolan Films.
Story? – Nebensache!
Genau hier sollte wohl auch eine der wichtigsten Warnungen kommen: Wer eine spannende Geschichte erwartet oder von Logiklöchern abgeschreckt wird, dem wird „Resident Evil: Retribution“ keinen Spaß machen. Denn von Logik hält in „Resident Evil“ keiner etwas. Die Frage warum eine Armee es bei Dauerfeuer nicht fertig bringt, vier Einzelkämpfer zu treffen, die sich regelmäßig ins Dauerfeuer stellen oder warum so gut wie niemals nachgeladen werden muss, gehört da noch zu den kleineren Schnitzern. Der Film setzt genau am Ende des 4. Teils an. Alice wurde von der Umbrella Corporation gefangen genommen und muss mit der Hilfe eines Einsatzteams fliehen. Dabei geht es nach bewährter Level-Manier durch Testareale die den Großstädten Tokyo, New York und Moskau nachempfunden wurden. Am Ende wartet der Aufzug in die Freiheit. Für den Zuschauer heisst die Devise entsprechend: „Gehirn aus und auf die Schauwerte konzentrieren.“ Denn davon gibt es einige!
Und Action, bitte!
Schon die erste, rückwärts gefilmte Sequenz weiß zu beeindrucken. Auch der Rest des Films zeigt immer wieder wie Action stylisch und cool zu inszenieren ist. Da folgt eine Zeitlupe nach der anderen, während der Zuschauer sich genüsslich anschauen kann wie eine weiterhin äußerst attraktive Milla Jovovich im hautengen Dress eine Zombiewelle nach der anderen niedermäht, ohne ihr perfektes Make-up zu ruinieren. Wie auch schon beim Vorgänger sind im 5. Teil die 3D-Effekte den Kinozuschlag wert. Regisseur Paul W. S. Anderson lässt im Minutentakt Bombensplitter und Pistolenkugeln auf den Zuschauer einprasseln. Hier merkt man, dass die 3D-Optik bereits Teil der Konzeption des Films war. Viele sogenannte 3D-Highlights, besonders nachträglich konvertierte, könnten sich davon eine Scheibe abschneiden!
Von Fans, für Fans?!
Erfreulich ist, dass der Film seine Fanbasis ernst nimmt und sich bemüht diese zufrieden zu stellen. So tauchen mit Ada Wong (Bingbing Li) und Leon S. Kennedy (Johann Urb) zwei weitere aus den Spielen bekannte Charaktere auf. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Jill Valentine (Sienna Guillory) und sogar mit Klonen bereits verstorbener Mitkämpfer wie Rain (Michelle Rodriguez) oder Carlos (Oded Fehr). Einige Actioneinlagen wurden sogar direkt aus den Spielen übernommen, was zu dem einen oder anderen Wiedererkennungseffekt führen dürfte.
Expandable Ladies!
Am Ende bietet Resident Evil dann noch eine der besten Kampfsequenzen der letzten Jahre, die es so, vor allem für weibliche Darsteller, nur selten auf der Leinwand zu sehen gibt. Falls die Gerüchte über eine weibliche Version von „The Expandables“ wahr sind, sollten Milla Jovovich und vor allem Michelle Rodriguez für den Cast als gesetzt gelten. Insgesamt kann man diesen Film jedem Action- und Videospieladaptionsfan wärmstens ans Herz legen und jedem Kinogänger, der Wert auf Story und Charakterentwicklung legt, nur im vollem Maße von einem Besuch abraten.
Der Schluss setzt übrigens alle Zeichen auf einen weiteren Teil. Nach diesem 5. kann „Resident Evil 6: 3d’s not (un)dead!“ gerne kommen!
Mehr Infos: Resident Evil 5 in der IMDb
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