The Wolf’s Call – Entscheidung in der Tiefe
Mit The Wolf’s Call – Entscheidung in der Tiefe liegt seit einiger Zeit mal wieder ein französischer Film vor. Dieser handelt aber nicht von Werwölfen, nein, es geht in die tiefen Abgründe des unergründlichen Meeres. Genau, wir haben es hier mit einem Exemplar des eher seltenen Genres U-Boot-Film zu tun. Bezeichnend startet die Blu-Ray auch direkt einen Trailer zu einem anderen U-Boot-Film (Hunter Killer mit Gerard Butler). In The Wolf’s Call – Entscheidung in der Tiefe selbst geht es dann aber zunächst um eine taffe U-Boot-Crew, welche ein paar Kampftaucher irgendwo in Syrien extrahieren soll. Dieser Anfang sorgte bei mir auch schon für ein paar Lacher. Die syrischen Soldaten laufen eher orientierungslos auf und ab, die Kampftaucher schleichen voll orientiert hinter ihnen rum und am Ende muss dann doch noch ordentlich geballert werden.
Im U-Boot da gibt’s koa Sünd
Meanwhile in da U-Boot hocken unter anderem D’Orsi (Omar Sy) und Chanteraide (François Civil) unter dem Kommando von Grandchamp (Reda Kateb) umeinander und harren der Dinge, die da kommen. Dabei checken sie immer brav den Sonar, der uns grafisch ganz nett mit einem Kopfhörersymbol oben auf einem Bildschirm und so Sonarwellen (oder whatever) visuell dargebracht wird. Ob das in echt auch so ausschaut? Ich denke eher nicht, aber wer bin ich schon. Später in einem anderen U-Boot gibt es auch noch eine Kapitänskajüte, die größer als mein Wohnzimmer ist. Ich hab ja schon das eine oder andere U-Boot von innen gesehen, so groß wie in The Wolf’s Call – Entscheidung in der Tiefe waren die alle nicht. Aber die Technik kann sich ja auch entwickeln und der Film spielt ja auch eher in der nahen Zukunft. Dazu gleich mehr.
Wenn Wölfe Wölfe rufen rufen Wölfe Wölfe
Doch erstmal zurück ins U-Boot. Chanteraide hat nämlich ein Supergehör. Quasi ein Sonar-Ohr. Er hört alles, merkt alles und das besser als alle anderen. So bemerkt er seine Freundin bereits, wenn sie sich nur anschleicht. Und er bemerkt, dass hier etwas nicht stimmt. Neben dem Fischerboot voller Witzbolde und der iranischen Fregatte ist da noch ein Geräusch, das er nicht zuordnen kann. Was ein wenig nach Wolfsgeheul klingt. Deshalb auch der Titel The Wolf’s Call – Entscheidung in der Tiefe. Aber gut, da der Rest vom Fest nervt UND die Iraner inzwischen einen Hubschrauber losgeschickt haben, entscheidet man sich, zunächst die naheliegenden Probleme zu lösen. Wenig später darf man dann beim Vorgesetzten antanzen und kriegt einen drauf. Internationaler Zwischenfall und so weiter. War auch nicht wirklich nett, den iranischen Heli mithilfe einer schlechten CGI-Explosion im Meer zu versenken. Aber die Kampftaucher, die wären sonst ja am Arsch gewesen und so konnte man nicht anders.
Schon wieder die bösen Russen
Während unsere U-Boot-Crew noch feiert, invaden die Russen mal eben Finnland. Wird jedenfalls so nebenbei in den Nachrichten erwähnt. Chanteraide macht sich derweil immer noch Sorgen über das komische Signal, was ihm nicht aus den Ohren will. Also recherchiert er entgegen der Anweisung aller Vorgesetzten über diverse U-Boote. Dazu ‚hackt‘ er sogar den Rechner seines Kommandanten. Wie er das anstellt? Tja, ich verrate jetzt nicht zu viel, aber es war ziemlich hanebüchen und hat natürlich mit seinen Superohren, einer ordentlichen Portion Glück und dem gewissen Etwas an Dreistigkeit zu tun. Immerhin, findet er heraus, dass es da wirklich ein russisches U-Boot gab, das aber inzwischen ausgemustert und nicht neu klassifiziert ist und auf das vor allem die Sonarsignatur (die Sonartur quasi… oder besser Sigsonar?) passt. Ich dachte kurz: Haben diese Schlingel aus Russland einfach ein neues Super-U-Boot gebaut und es nicht bei der UNO oder NATO oder whatever klassifiziert? Wie mies! Jedenfalls wird Chanteraide direkt auf geheime Mission Richtung Finnland geschickt und dann kommt auch noch eine Atomrakete aus Russland angeflogen.
Fazit: The Wolf ’s Call – Entscheidung in der Tiefe
Mehr verrate ich jetzt nicht. Wenn’s am schönsten ist, sollte man aufhören. Keine Spoiler aus den Torpedorohren abfeuern. Also mal auf den Punkt kommen. The Wolf’s Call – Entscheidung in der Tiefe war jetzt nicht so mies, wie das Review vermuten lässt. Er hatte sogar einen ziemlichen Unterhaltungswert. Eben weil er nicht nur auf einem U-Boot spielt und viele Situationen einfach hanebüchen und dadurch wieder unterhaltsam waren. Die Darsteller agieren nicht immer souverän, in einigen Situationen kam es mir so vor, als ob da etwas mehr Panik herrschen sollte und der Humor war auch nicht immer passend. Aber so Super-Army-Soldiers sind da vielleicht abgebrühter und die französischen sowieso. Passt also. Budgetbedingt sind die Kulissen und Effekte nicht immer top-notch, dafür ist der Sound schön räumlich. Untertitel zum französischen Original gibt es nur für Gehörlose (was schon ironisch ist, wo der Hauptcharakter doch Superohren hat) und am Ende wird es sogar recht dramatisch. Kann man also durchaus mal eintauchen.
The Wolf ’s Call – Entscheidung in der Tiefe ist ab dem 7. November 2019 als DVD, Blu-ray und digital erhältlich. Fischpott hat ein Rezensionsexemplar erhalten.
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