Shannara Chronicles Season 2
Shannara Chronicles Season 2
Nach ziemlich genau zwei Jahren geht die Fantasy-TV-Serie mit Shannara Chronicles Season 2 weiter. Ich fand ja die erste Staffel ganz gut, also habe ich mich durchaus auf die Fortsetzung gefreut. Und epische Fantasy geht in der kalten Jahreszeit ja eigentlich auch immer. Am Anfang gibt es erstmal eine Zusammenfassung der bisherigen Handlung. Dann setzt Episode Eins auch direkt da an, wo Staffel Eins aufgehört hat.
Direkte Fortsetzung
Wir erinnern uns: Elfenprinzessin Amberle Elessedil (Poppy Drayton) hat sehr zum Leidwesen von Heiler Wil Ohmsfort (Austin Butler) das ultimative Opfer gebracht und sich mit dem Ellcrys-Baum verschmolzen. Streunerin Eretria (Ivana Baquero) wurde von der Gruppe getrennt und Ihr Schicksal ist ungewiss. Die Welt ist vorerst gerettet.
Aber natürlich ist das Böse nach wie vor immer und überall. Diesmal in Form von Bandon (Marcus Vanco), der vom Druiden Allanon (Manu Bennett) damals hart verarscht wurde und seitdem versucht, den Warlocklord wiederzubeleben. Und dann gibt es da noch den Anführer der Crimsons, General Riga (Desmond Chiam), der sämtliche Magie aus den 4 Reichen verbannen will. Warum? Weil Magie böse ist und ohne Magie alles besser. Shannara Chronicles Season 2 hat also einige neue Baustellen.
Neue Helden braucht das Land
Zunächst werden aber neue Helden in Form des ziemlich coolen Kopfgeldjägers Garet Jax (Gentry White), der Druidin Mareth (Marlese Jow) und Prinzessin Lyria (Vanessa Morgan) eingeführt. Letztere ist Tochter von Königin Tamlin (Caroline Chikezie) und soll mit Elfenkönig Ander Ellessedil (Aaron Jakubenko) verheiratet werden, um eine Allianz zwischen Elfen und Menschen zu schmieden. Leider hat Tamlin einen recht unschönen Pakt geschlossen, um ihr Volk zu schützen und Lyria hat auf eine Hochzeit nicht wirklich Bock. Eretria ist derweil in einer größeren Ansiedlung untergekommen und fragt sich, warum Wil nicht einmal versucht hat, sie zu suchen. Dieser weiß nichts von Eretrias Schicksal und schlägt sich als Heiler in Storlock durch, da er keinen Bock auf weitere Heldentaten und damit verbundene Opfer hat. Da er aber von Kopfgeldjägern gejagt wird, schließt er sich schnell Mareth an, die behauptet, die Tochter von Druide Allanon (Manu Bennett) zu sein.
Stylischer Cheese
Natürlich müssen sich alle Beteiligten von Shannara Chronicles Season 2 ziemlich schnell zusammenreißen, da Bandon bei dem Versuch, den Warlocklord wiederzubeleben keine Rücksicht auf Weltfrieden oder persönliche Befindlichkeiten nimmt. Was in diesem Zusammenhang schnell auffällt, ist das höhere Budget der 2. Staffel. Alles sieht wirklich sehr schick aus. Es wird vor allem noch deutlicher gezeigt, dass Shannara auf unserer Erde spielt. Überall sind Rest vergangener Zivilisationen in Form von Ruinen, Autowracks und ganzen verlassen Großstädten zu sehen. Überhaupt ist der Look teilweise regelrecht großartig. Nach wie vor gibt es aber auch Szenen, in denen der Soundtrack aus sehr cheesigen Melodien mit Gesang besteht und die Darsteller zu sehr gegelt und gestylt in der Botanik herumstehen.
Blutige Gewalt
Dafür hat man den Gewaltgrad in Shannara Chronicles Season 2 doch deutlich nach oben geschraubt. Serien wie Game of Thrones oder Westworld scheinen hier die Messlatte ein wenig höher gelegt zu haben. Bei den Kämpfen ist das aber sehr passend, es werden Wurfmesser in blöde Fressen geworfen oder auch mal Körperteile abgetrennt und überhaupt ist der Umgang miteinander ruppiger geworden. Sex gibt es aber nach wie vor nicht. Ein, zwei Mal fand ich die Gewaltdarstellung etwas unnötig, wir sind hier ja immer noch bei einer eher für die ganze Familie gemachten Fantasy-Reihe und nicht bei Spartacus. So schließt man dann doch die ganz jungen Zuschauer bewusst aus.
Dreist geklaut
Während die erste Trilogie der Shannara-Bücher von Terry Brooks (Das Schwert von Shannara) sich als ziemlich dreister Lord of the Rings-Clone präsentiert, hat sich die Shannara-TV-Serie bisher deutlich besser geschlagen. Leider gilt das nur bedingt für Shannara Chronicles Season 2. So beschwört Bannon sogenannte Mord Wraiths, die sich ziemlich schnell in einer Rauchwolke davonbewegen und jeden, der nicht bei drei auf dem Ellcrys ist mit dem Wort Shannara (statt Shire! Baggins!) begrüßen. Das Schwert von Shannara zerbricht bei einem Kampf sehr Narsil-mäßig. Es gibt eine Spinne, welche Wil umschlingt und nicht nur ein wenig an Shelob erinnert. Shady Vale ist schon sehr an das Shire angelehnt. Die Wunde einer schwarzen Klinge ist kaum heilbar. Und so weiter.
Dazu kommt, dass die Mord Wraiths irgendwie wie billige Dani-Filth-Fans aussehen und viele Dialoge einfach schlecht geschrieben sind. Außerdem gibt es kaum wirkliche Gefahren. Wenn jemand in einer Episode in der Scheiße steckt, löst sich dies meist in der direkt folgenden Episode auf. Eher witzig ist, dass sich der große Bösewicht ausgerechnet Warlocklord schimpft und sich das in den Dialogen oft als Zungenbrecher herausstellt. Würde ein gutes Trinkspiel abgeben, immer wenn jemand Warlocklord sagt einen saufen. Knallt ab Episode Fünf ordentlich. Gut, in der deutschen Version ist es der Dämonenlord, immerhin.
Fazit
Aber so viel wollte ich gar nicht lästern. Nach wie vor macht Shannara viel Spaß, die Charaktere sind größtenteils gut dargestellt und die Kämpfe sind cool gefilmt. Wil jammert ein wenig zu viel rum, aber hey, passt schon. Und die Serie hat genau den Flow, den es braucht, um die Folgen an wenigen Tagen durchzusuchten. Ich spreche jedenfalls mal meine Empfehlung aus, wer Staffel Eins mochte wird auch hier glücklich.
Die deutsche Blu-Ray von Shannara Chronicles Season 2 hat neben deutschen Ton auch englischen Ton dabei, beide im DTS 5.1 Format, das Bild ist schön scharf und die Farbabmischung ist echt gelungen. Es gibt leider nur deutsche Untertitel, aber so kann man schön vergleichen, wie die ganzen Eigennamen eingedeutscht wurden. Aus Crimsons werden zum Beispiel Bluträcher. Wer Amazon Prime hat kann die Serie auch dort ohne Zuzahlung gucken.
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